TU&M – Timber Use and Maintain
Überblick:
Das Forschungsvorhaben wird durch ein interdisziplinäres Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern bearbeitet. Beginnend mit Untersuchungen auf Gebäudeebene, wird die Nutzungsflexibilität und Anpassungsfähigkeit von kreislaufgerechten Holztafelbauweisen bewertet. Auf Bauteilebene werden daran anbindend, Bauteilanschlüsse mit dem Ziel der Demontierbarkeit und Trennbarkeit der Bauteilschichten bis auf die Materialebene betrachtet. Auf Materialebene steht insbesondere die Kaskadennutzung von Vollholz im Fokus der qualitativen und quantitativen Bewertungen. Die Charakterisierung der Verwertungsoptionen des Gebrauchtholzes auf Materialebene trägt dazu bei, dass das Gebrauchtholz nach dem Rückbau der kreislaufgerechten Konstruktion auch tatsächlich einer hochwertigen Kaskadennutzung zugeführt werden kann. Eine über alle Ebenen übergreifende, gesamtheitliche Betrachtung gestattet die Einbindung digitaler Technologien zur Entwicklung eines digitalen Materialpasses, mit dem Ziel der Dokumentation und Nachverfolgung von Bauteilen, Verbindungen und Rückbauoptionen. Auf Grundlage von Lebenszyklusanalysen erfolgt neben der technischen und materialwissenschaftlichen Bewertung die Evaluierung der ökologischen und ökonomischen Effekte. Die Untersuchung von innovativen Wirtschaftskonzepten aus der Kreislaufwirtschaft, wie Leasing- oder Sharing-Modelle runden das Verbundprojekt, mit einem Blick in die Zukunft des modernen Holzbaus, ab.
Forschung Lehrstuhl für Architekturinformatik:
WP5: Blockchainbasierter Materialpass
Ziel des AP 5 ist die Konzeption und prototypische Implementierung von digitalen Methoden für die kreislaufgerechte Konstruktion zur Entscheidungsunterstützung für die Bauindustrie, die Abfallwirtschaft und den Kapitalmarkt, um ein effektives Wertschöpfungsnetzwerk aufzubauen. Die Kopplung von Materialien auf der Blockchain (Smart-Contracts, Tokens) und die Darstellung von Lebenszyklusdaten (LCA) stehen im Mittelpunkt des AP 5. Die Zugriffsrechte auf die Daten in der Blockchain können eindeutig zugewiesen werden, wodurch ein dezentraler und fälschungssicherer Datenaustausch gewährleistet ist. Synergieeffekte zwischen der Forschungsgruppe und den Industriepartnern sollen genutzt werden, um etablierte Standards der Industrie 4.0 zu nutzen und mit LCA-Benchmarks in einem Materialpass zu verbinden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden neue Methoden in diesem speziellen Kontext entwickelt und veröffentlicht.
Projektbearbeitung Jakob Fellner M.Sc.