Der diesjährige wa award beschäftigte sich mit dem Thema "Architektur in planetaren Grenzen". Die Klimakrise und die Ressourcenverknappung sind die zentralen Themen unserer Zeit und werfen diverse Fragen auf. Wie verändern die aktuellen Rahmenbedingungen die Fragestellungen der Architektur und wie prägen die neuen Fragen die Gestalt unserer gebauten Umwelt? Wie sieht ein potentielles nicht Bauen in einer schon gebauten Umwelt aus? Wie reduzieren wir den Konsum an Flächen im Bestand? Wie sieht die notwendige Transformation bestehender Architektur aus? Welche Ebenen der Architektur sind neu zu denken?
Unter den Preisträgern ist das Projekt von Kilian Jungel, Tim Schellhammer und Moritz Heinzerling, das am Lehrstuhl für Städtebau und Wohnungswesen enstand.
Die Jury lobt den Entwurf, der "als eigenständiger, ausgesprochen architektonischer Beitrag zur Diskussion über nachhaltiges Bauen" überzeuge:
"Die Projektautoren schlagen ein langes 7-geschossiges Gebäude mit einer flexiblen Gebäudestruktur aus Brettsperrholz für ein Grundstück entlang einer großstädtischen Bahnschneise vor. Das Bauwerk kann verschiedenste Nutzungen in sich aufnehmen und nach einem eventuellen Nutzungsende wieder demontiert und neu zusammengesetzt werden. Ziel der Arbeit ist die Formulierung eines präzisen, materialgerechten architektonischen Ausdrucks innerhalb eines generischen Kontextes. Dass das verwendete Material von sich selbst aus über keinen tektonischen Ausdruck außer der glatten Fläche verfügt, wird als besondere Herausforderung beschrieben und erkannt. Der Vorschlag überzeugt nicht nur durch den Ernst, mit dem die Projektautoren sich mit der Rolle des Architekten als Baumeister auseinandersetzen, sondern auch durch die Sinnfälligkeit der vorgeschlagenen Lösung. Das wichtigste Element der Architektur ist eine kreuzförmige Stütze, die ihre Gestalt und Schönheit dem gewählten Konstruktionsprinzip des Zusammensteckens verdankt. Der repetitive Rhythmus der Stützen verleiht dem Gebäude räumliche Qualität und Charakter, was mit herausragenden Visualisierungen unter Beweis gestellt wird."
Eine Anerkennung erhielt Ann Sophie Megerle für ihre am Lehrstuhl für nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land entstandene Masterarbeit "Kleines Dorf mit großer Zukunft". Ziel ihrer Arbeit war es durch neue Impulse nachhaltige Lebensweisen auf dem Land zu ermöglichen und so indirekt Einfluss auf die Architektur zu nehmen. Dies wurde beispielhaft an der Ortschaft Löschenhirschbach ausgearbeitet.
Der wa award ist auf 1000€, Sachpreise und das wa-Premium-Abonnement dotiert. Das Department gratuliert den erfolgreichen Studierenden!