Karianne Fogelberg konzipiert und realisiert Projekte an der Schnittstelle zwischen Lehre und Forschung sowie Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei arbeitet sie oft mit spekulativen Szenarien als Designmethode, die sie in andere Wissensbereiche transferiert. Nun bringt sie ihre Expertise ein Semester lang an der TUM School of Engineering and Design ein.
Mit einem Master-Abschluss in History of Design vom Royal College of Art und dem Victoria & Albert Museum, London, sowie Erfahrung in leitenden Positionen hat sich Fogelberg auf partizipative, transformative und diskursive Formate spezialisiert. Seit 2018 führt Fogelberg gemeinsam mit Designerin Sarah Dorkenwald das Studio UnDesignUnit in München, das mit Methoden aus dem Design arbeitet und neue Formen der Wissenschaftskommunikation als Katalysator für eine nachhaltige gesellschaftliche Transformation erforscht.
Fogelbergs akademischer Werdegang beinhaltet auch ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Design- und Architekturtheorie am cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden Künste München. Darüber hinaus lehrte sie an der Hochschule Mainz, der Folkwang Universität der Künste Essen und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Unter Prof. Fogelbergs Leitung steht das Sommersemester 2024 am Lehrstuhl für Bildende Kunst unter dem Thema „City.Sphere“, das die Stadt nicht nur als Lebensraum von Menschen, sondern von diversen Spezies erforscht. Bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen angesichts des Klimawandels rückt die Stadt verstärkt in den Fokus.
Fogelberg kommentiert: „Architektinnen und Planer begegnen in ihrer Praxis immer mehr Stakeholdern. Dazu zählen nicht nur Bauherren, Anwohner oder Behörden, sondern auch nichtmenschliche Stakeholder wie zum Beispiel geschützte Vogelarten, bestäubende Insekten oder Habitatbäume. Innerhalb dieser komplexen und oft konfliktreichen Beziehungs- und Interessensgefüge zukunftsfähige Entwürfe umzusetzen, setzt neue Taktiken und Denkmodelle voraus. Mit dem Thema ‚City.Sphere‘ erforschen wir, wie wir uns die Kohabitation in Städten mit nichtmenschlichen Arten im Zeitalter von globaler Erwärmung und Artensterben vorstellen. Künstlerische Methoden, die wir in diesem Semester um gestalterisch-experimentelle Methoden erweitern, eröffnen den Studierenden die Möglichkeit, ästhetische Positionen jenseits eines Anwendungskontexts zu formulieren und darüber neue Perspektiven auf den urbanen Raum zu erschließen, die in der Praxis zunehmend an Bedeutung gewinnen.“