Der Senator Bernhard Borst Preis wird jährlich an herausragende Studierende oder Absolvent:innen der Architektur an der Technischen Universität München (TUM) verliehen, die sich durch besondere Qualität ihrer Arbeit auszeichnen. Pia Schneider hat mit ihrer Abschlussthesis einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung und Weiterentwicklung historischer Architektur geleistet.
Die Masterabsolventin beschäftigte sich mit der Typologie des traditionellen Schwarzwaldhauses und entwickelte ein Nutzungskonzept für ein denkmalgeschütztes Gebäude, das einst als Stall, Wohn- und Lagerhaus diente. Ihr Entwurf integriert moderne Wohn- und Arbeitsräume sowie eine Holzwerkstatt, ohne die äußere Erscheinung des historischen Bauwerks wesentlich zu verändern.
Betreuerin Prof. Uta Graff, Lehrstuhl für Entwerfen und Gestalten, würdigt die Preisträgerin: "Pia Schneider ging der Frage nach, wie die Potenziale des Kontextes und des baulichen Bestands durch Weiterbauen, Umnutzung und bauliche Anpassungen genutzt und die Weiternutzung dieses denkmalgeschützten Bauwerks ermöglicht werden können. Sie erarbeitet damit einen Beitrag für die Transformation einer historischen Architekturtypologie in eine gegenwärtige Nutzungs- und Lebensform mit dem Ziel des Erhalts wertvoller Bausubstanz."
Technisch überzeugte Pia Schneider durch den Einsatz von digitalem 3D-Scannen und den Bau eines detaillierten Gebäudemodells. Prof. Graff betont: "Durch die grundlegende Erforschung des Bestandes und des Kontexts und ein damit einhergehendes Verständnis für die notwendigen Ergänzungen der Nutzung gelingt Pia Schneider ein gleichermaßen präziser wie behutsamer und dennoch wirksamer, funktional und räumlich sinnfälliger und atmosphärisch gelungener Vorschlag für den Umbau des Bauwerks." Ihre Arbeit umfasst neben dem Entwurf auch eine umfassende schriftliche Dokumentation der kulturellen und geschichtlichen Hintergründe des Bauwerks.