Harlaching liegt an der gegenüberliegenden Uferseite von Thalkirchen und hat sich von einem kleinen Dorf zu einer Gartenstadt entwickelt. Angrenzend an die Isarauen und durchzogen von einem großflächigen Naturschutzgebiet war der Stadtteil von Beginn an eine von Grünflächen geprägte Wohngegend im Münchner Süden. Unterhalb des Bergs liegt das Landschaftsschutzgebiet der Isarauen mit dem auf ihnen entstandenen Zoologischen Garten Hellabrunn.
Die Verbindung der Stadtviertel Thalkirchen und Harlaching erfolgt über die Siebenbrunnerstraße. Sie durchquert das Naturschutzgebiet und führt über die Hangkante entlang eines Besucherparkplatz des Tierparks. Über die Straße ist man mit dem Auto an die nähere Umgebung des westlichen Isarufers angebunden. Für Fußgänger aus Harlaching gibt es am Harlachinger Berg Wege, die den dichten Baumbestand und Quellbach queren und zum Tierparkeingang führen. Für Radfahrer*innen ist noch keine entsprechende Wegeverbindung vorhanden. Der Radweg entlang der Siebenbrunnerstraße endet am Aufstieg zur Hangkante. Momentan wird hier der Fußgängerweg für beide Fahrtrichtungen genutzt. Dieser Verkehrskonflikt wurde politisch diskutiert und bereits in einem Antrag an die Stadtverwaltung München mit dem Vorschlag an geeigneter Stelle eine bauliche Lösung für Radfahrer*innen umzusetzen, formuliert. Vor dem Hintergrund der politischen Debatte ist eine Wegeverbindung für Radfahrer*innen über die Hangkante des Harlachinger Bergs zu entwerfen. Diese Verbindung soll in Form eines Brückenbauwerks entworfen und konstruiert werden. Die baulichen Eingriffe in das Naturschutzgebiet sind auf ein Minimum zu reduzieren. Neben den Naturschutzbelangen steht zudem das Radfahren im Fokus unserer Auseinandersetzung. Die neue Fahrradbrücke soll sich zukünftig zu einem neuen Anziehungspunkt für Radtourist*innen, -sportler*innen und die Anwohnerschaft entfalten. Das Brückenbauwerk soll durch zusätzliche Angebote, die mit dem Ort, der Brücke oder dem Radfahren harmonieren, ergänzt werden. Wünschenswert sind Nutzungen, die auf minimalem Raum die Bedürfnisse des Radfahrens bei einem kurzen Aufenthalt bedienen. So kommen beispielsweise eine kleine Radwerkstatt für Reparaturen, ein Kiosk für die Verpflegung und/ oder eine Schlafstätte (Kojen/ Bettenlager) in Frage.
Der Entwurf muss neben den funktionalen Anforderungen einer Fahrradbrücke sowie der entwurfsabhängigen, ergänzenden Nutzung höchsten gestalterischen und konstruktiven Ansprüchen gerecht werden. Die Vorgaben des Naturschutzgebiets sind (weitestgehend) zu berücksichtigen. Im Vordergrund der Entwurfsarbeit steht das Brückenbauwerk und seine Konstruktion. Das Bauwerk muss materialgerecht mit dem Werkstoff Holz entworfen und konstruiert werden. Die Konstruktionselemente können frei gewählt werden. Zu berücksichtigen sind die Vorfertigung und Montage mit einem dem Projekt angemessenen Grad an Standardisierung und Systematisierung der Bauteile.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit werden mit je einem Studierenden der Fachrichtung Architektur und einem der Fachrichtung Bauingenieurwesen Konzepte für ein Brückenbauwerk in Holz-/ Hybridbauweise entwickelt und detailliert ausgearbeitet.
Gastkritiker*innen
Sabine Neumann Dipl.-Ing. (FH) Architektin M.Eng.
Bernd Leitmann Dipl.-Ing. (FH)
Martin Frank Dipl.-Ing. Univ.
Wann
14.02.23, 10-20h
Wo
Immatrikulationshalle
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