Der Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren lädt ein zur Schlusspräsentation des Designbuild Projekts "Momo hört zu - Ein Zuhörraum".
Zuhören erscheint in seinem offensichtlichen Sinne erstmal als eine ähnlich selbstverständliche Tätigkeit wie atmen. Dem Atmen wird schon seit einigen Jahrzehnten auch in westlichen Kulturen unter Verwendung von beispielsweise Yoga und ähnlichen Techniken eine größere Beachtung zu Teil und so eine bewusste Beschäftigung gepflegt. Das bewusste Zuhören hingegen findet erst langsam seinen Weg aus den Bereichen der therapeutischen Verwendung über Coaching in die breitere Öffentlichkeit.
Einen „Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.“ - Michael Ende, Momo
Michael Ende hat bereits 1973 mit seinem Kinderroman „Momo“ eine Parabel auf die Schnelllebigkeit des aufkommenden Zeitalters des Kapitalismus geschaffen. Die Verknüpfung von der Ver(sch)wendung von Zeit und Zuhören stehen im Mittelpunkt der Geschichte.
Der Münchner Verein Momo hört zu setzt sich also genau das zum Ziel: Die vermeitlich selbstverständliche Tätigkeit des Zuhörens wieder zu verbreiten und zu vermitteln. Um diesem Vorhaben eine größere Sichtbarkeit aber auch eine angemesse räumliche Übersetzung zu geben, hat sich Momo hört zu an LEK gewandt. Das Zuhören soll also einen auf die Tätigkeit zugeschnittenen mobilen Raum erhalten, um an unterschiedlichen Orten der Stadt präsent zu sein, Interesse zu wecken und Hürden sowie Schwellen abzubauen, die Menschen davon abhalten ihre Erfahrung des Zuhörens zu machen. Im Spannungsfeld zwischen der ausgesprochenen Einladung und dem geborgenen Raum, der ein Sich-Öffnen ermöglicht.
Wann
20.07.2022, 9h
Wo
Designfactory