Über einen Zeitraum von fünf Wochen wurden verschiedene Themen und Aspekte des Krankenhausbaus in Zusammenarbeit mit Studierenden und Expert:innen aus der Architektur- und Medizinbranche behandelt. Dabei bildete das Verständnis für den Einfluss von Medizin und Architektur auf den Genesungsprozess die Grundlage. Die erarbeiteten Ergebnisse der Studierenden sind im Rahmen der Ausstellung Das Kranke(n)haus im Architekturmuseum der TUM bis zum 21. Januar 2024 zu sehen.
Die Seminarwochen wurden in folgende Themen und Module unterteilt: Die erste Woche beschäftigte sich mit dem Thema Krankenhausbau: Die Geschichte der Zukunft, wobei Birgit Dietz die Studierenden an den Themenkomplex Krankenhausbau heranführte. Nach der Vermittlung einer Basis des Themas beschäftigte sich die zweite Woche des Seminars anhand des Moduls Chaosbewältigung oder Blickwechsel? mit den aktuellen Herausforderungen im Krankenhausbau. Anschließend fand in der dritten Woche ein Perspektivwechsel anhand einer Exkursion in das Klinikum rechts der Isar unter dem Titel Andere Perspektiven = Anders Erleben?, statt. Dabei setzten sich die Seminarteilnehmer unter Anderem mit der Navigation im Krankenhaus auseinander. In dem Mittelpunkt der vierten Woche Andere Perspektiven = Anders Planen? stand ein Workshop unter dem Motto Notaufnahme als Designsprint. Der Workshop startete mit einer intensiven Beobachtung der Notaufnahme des Klinikums rechts der Isar. Darauffolgend entwickelten und skizzierten die Studierenden Konzepte eines optimalen Untersuchungs- und Behandlungsraums und erbauten ein Mock-Up aus den verfügbaren Materialien. Das Ziel des Design-Sprints besteht darin, eine Vielzahl von Möglichkeiten zu präsentieren, um die Diskussion über Lösungsmöglichkeiten zwischen dem Status Quo und dem idealen Zustand zu ermöglichen. In der fünften und letzten Woche Unterstützende Architektur neu denken? formulierten die Studiereden Fragen und Aufgaben für die Seminarteilnehmer des kommenden Semesters.
Birgit Dietz beschäftigt sich seit ihrer Promotion 1994 mit Themen des Gesundheitswesens und lehrt seit 2008 an der Technischen Universität München. 2012 begann sie mit dem Aufbau des Bayerischen Instituts für alters- und demenzsensible Architektur (BIfadA). 2020 wurde sie mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.