Anna MacIver-Ek und Axel Chevroulet haben ihre Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Städtische Architektur der Technischen Universität München (TUM) angetreten. Ihr architektonisches Werk, das traditionelle Bauweisen kritisch hinterfragt, strebt danach, den Materialeinsatz zu minimieren und das Potential von Wiederverwendung auszuschöpfen. Sie wollen eine Architektur schaffen, die ihre Umgebung willkommen heißt und sich nicht von ihr abschottet.
Ihre Lehrtätigkeit an der TUM widmen MacIver-Ek und Chevroulet dem Projekttitel „Dirt“: Wie kann Architektur lernen, mit Schmutz zu leben und diesen als wertvolle Ressource zu begreifen?
Die beiden Vertretungsprofessor:innen stellen damit traditionelle Sauberkeits- und Ordnungsstandards in Frage, die zu Umweltproblemen wie Überschwemmungen und Hitzeinseln führen. Sie wollen gemeinsamen mit Studierenden ergründen, wie Architektur Schmutz integrieren und als Ressource nutzen kann. Hierzu sollen innovative Konzepte entwickelt und die Natur in Häuser gelassen werden.
Mit ihrer Vertretungsprofessur setzen MacIver-Ek und Chevroulet ihre Suche nach alternativen Praxisformen fort und bringen ihre Erfahrungen aus der Mitgründung des Kollektivs la–clique, das horizontale Hierarchien und die Nutzung kollektiver Intelligenz erforscht, in ihre Lehre ein. Ihre progressive Herangehensweise und ihre Auszeichnung mit dem Schweizer Kunstpreis für Architektur im Jahr 2021 unterstreichen die innovative Ausrichtung, die sie im Sommersemester 2024 an der TUM einbringen.