Die TH in der Zeit des Nationalsozialismus
Im Sommer 1934 waren bereits intensive Berufungsverhandlungen für den erstmals so benannten Lehrstuhl für Bauforschung (Baugestaltung in der Geschichte, Denkmalspflege und Bauaufnahme) im Gange, da Hubert Knackfuß das 68. Lebensjahr erreicht hatte. Zur Formulierung des Lehrinhalts stand die Fakultät brieflich in Kontakt mit Theodor Wiegand in Berlin.
Der vorgesehene Lehrinhalt:
„Lehrauftrag für Pflichtfächer: auf der Grundlage der Ausbildung in allgemeiner Kunstgeschichte soll eine Einführung in die alten Bautechniken und ihren konstruktiven Aufbau gegeben werden, damit die Bedeutung dieser Techniken für die stilistische Gestaltung klargelegt und das Verständnis für die Bauaufgaben der Denkmalspflege gewonnen werden. Die Übungen sollen im Sinne archäologischer Bauaufnahmen zum tieferen Verständnis alter Bauformen führen. Darüber hinaus soll (...) die Möglichkeit zur Ausbildung in wissenschaftlicher Bauforschung gegeben werden.“
Ungeachtet der von der Fakultät geführten Berufungsverhandlungen u.a. mit Armin von Gerkan, Fritz Krischen und Rudolf von Schöfer wurde der überzeugte Nationalsozialist Alexander von Senger mit der Versehung des Lehrstuhls beauftragt.
Wenn auch der offizielle Lehrinhalt Alexander von Sengers Baugestaltung in der Geschichte lautete, war seine fachliche Eignung für die Bauforschung und Baugeschichte von Anfang an umstritten. Insbesondere bestätigen dies seine Schriften wie "Krisis der Architektur", "Die Brandfackel Moskaus" und "Mord an Apollo".
1945 wurde auf Weisung der Militärregierung von Senger vom Dienst als o. Professor mit Erlass vom 13.07.45 mit sofortiger Wirkung enthoben.
Wiederaufbau und Neubeginn nach dem Krieg...