Die von Leo von Klenze geplante Ludwigstraße stellt eines der wichtigsten klassizistischen Stadtensembles in Europa dar. Die meisten Bauten entstanden allerdings durch private Bauträger als Spekulationsobjekte, von Klenze selbst stammen nur die Fassadenentwürfe.
Nach erheblichen Zerstörungen im II. Weltkrieg wiederholte der Wiederaufbau das Konzept der Trennung von Fassade und dahinterliegendem Bauwerk: Während die Erscheinung der klassizistischen Bauten im Stadtbild erhalten blieb, entstanden dahinter oft funktionale Neubauten – eine zweifache architektonische Kulisse, ein Potemkinsches Dorf aus vermeintlich originalen klassizistischen Palästen.
Im Rahmen des Seminars wird auf Grundlage von Archivrecherchen und Befunden am Bau ein zeichnerischer Vergleich von Original- und Wiederaufbauzustand erarbeitet. Lernziel ist die Anwendung von Methoden der Bauforschung zur wissenschaftlich fundierten Grundlagenermittlung bei Bauaufgaben im denkmalgeschützten Bestand.

Grundkenntnisse zu:
- Baugeschichte
- Historische Baukonstruktion

Die Projektarbeit wird in Betreuung durch den/die jeweiligen Dozierenden durchgeführt. Zwischenstände werden in Absprache präsentiert und diskutiert. Die begleitende Dokumentation der Ergebnisse strukturiert den Projektfortschritt.