Santa Maria dei Miracoli, Venedig
Die Frührenaissancekirche S. Maria dei Miracoli in Venedig ist wegen ihrer ungewöhnlichen Bauformen und ihres extremen architektonischen Reichtums weltbekannt. Vor und während einer von der venezianischen Denkmalpflege beaufsichtigten und durch Gelder einer amerikanischen Organisation zur Rettung Venedigs (Save Venice) finanzierten Modellsanierung wurde die Kirche durch interessierte Nachwuchsbauforscher mit allen Grundrissen, Schnitten und Wandansichten vermessen.
Im Jahr 2003 erschien die aufwendige Publikation aller Ergebnisse angefangen von den restauratorischen Arbeiten über die kunsthistorische Forschung zu Skulptur und Ornamentik bis zur Bau- und Restaurierungsgeschichte. Unser Beitrag betrifft über die Bauaufnahmearbeiten wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte und Bautechnik. So wurde klar, dass fast alle die Kirche prägenden Marmorplatten der Inkrustation nicht mehr auf die Bauzeit um 1480 sondern auf eine umfassende Restaurierung des 19. Jahrhunderts zurückgehen, wobei deutliche Modifikationen gegenüber dem ursprünglichen Zustand nachzuweisen waren. Besondere Aufmerksamkeit legten wir auch auf die normalerweise nicht einsehbare Dachkonstruktion über Langhaus und Kuppel, die einmalig in Venedig dastehen. Zudem konnte die bisherige Meinung über den Bauablauf komplett revidiert werden.
Mitarbeiter
13 Nachwuchsbauforscher unter örtlicher Leitung von Dipl.-Ing. (FH) Maren Lüpnitz
Publikationen
Prof. Dr.- Ing. Manfred Schuller: Rilievi e risultati delle indagini della Bauforschung in: Santa Maria dei miracoli a Venezia. Hrsg. Mario Piana und Wolfgang Wolters, Venezia 2003, S.327-384