Norwegische Stabkirchen - Bauforschung an den ältesten Holzkirchen Europas
Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen die ausgewählten Vertreter von Stabkirchen gleichen Bautyps, nämlich die Kirchen in Hopperstad (um 1131), Kaupanger (1183/84) und Borgund (1180/81). Diese drei gehören typologisch zum Bautyp der Stabkirchen mit erhöhtem Mittelschiff. In einer untereinander vergleichenden Analyse kann die konstruktive Entwicklung dieses Stabkirchen-Bautyps, nach einer Verifizierung der späteren Bauphasen ablesbar dargestellt werden.
Ein weiteres Ziel des Projektes ist eine Aufarbeitung der Baugeschichte der Stabkirchen nach den heutigen wissenschaftlichen Standards, und die Vermittlung der Erkenntnisse an die Fachöffentlichkeit und die Besucher der Holzkirchen durch anschauliche 3D-Visualisierungen.
Zu Beginn des Projektes im Jahr 2018 wurden einige Kirchen dreidimensional mit Hilfe eines Laserscanners (Leica BLK 360) präzise vermessen. Die Dekorelemente und Farbgebung wurde mit dem SFM-Verfahren dokumentiert. Für die feiner detaillierten Bereiche bzw. die Dokumentation von Werkzeugspuren auf den Holzoberflächen wurde das RTI-Verfahren angewendet.
Einer der Forschungsschwerpunkte ist die Konstruktionsanalyse. Resultierend aus dieser werden in Borgund die Bauabfolge und die Bauphasen ermittelt.