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Aufruf zur Teilnahme an den Bürger-Planungsgruppen im Forschungsprojekt PartEEnschaften!
Wir suchen Interessierte Bürgerinnen und Bürger für die zwei Planungsgruppen in der Region Hoyerswerda mit Bernsdorf, Lauta, und Lohsa und der Region Leipzig mit Pegau, Zwenkau, Böhlen, Rötha, Kitzscher, Neukieritzsch, Borna und Groitzsch.
Plane gemeinsam mit uns in sechs Workshops wie erneuerbare Energien in deiner Region aussehen könnten. In den Workshops erhaltet ihr Antworten auf euren Fragen, sodass ihr gemeinsam einen Vorschlag aus der Bürgerschaft erarbeiten könnt. Was stellen Sie sich für Ihre Region vor? Die Ergebnisse werden mit Expertinnen und Experten und der Öffentlichkeit diskutiert.
Im Rahmen des Forschungsprojekt finden insgesamt fünf solcher Bürgerplanungen in Sachsen und Baden-Württemberg statt. Die Workshopphase der Planungsgruppe in der ersten Region Zittau (Sachsen) ist bereits abgeschlossen und wird im Moment mit Expertinnen und Experten diskutiert. Das entstandene räumlich Konzept wird im März 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. (Mehr Informationen zum Forschungsprojekt: s. unten)
Der Aufruf für Teilnehmer m/w/d im Leipziger Süden und der Region Zittau startet jetzt. Melden Sie sich bei uns, um Teil einer der beiden laufenden Planungsgruppen zu werden. Wir freuen uns auf Sie!
Planungsgruppe Hoyerswerda mit Bernsdorf, Lauta und Lohsa:
hoyerswerda.lareg(at)ed.tum.de
Planungsgruppe südliches Leipziger Neuseenland:
Pegau, Zwenkau, Böhlen, Rötha, Kitzscher, Neukieritzsch, Borna, Groitzsch und Leipzig
leipzig.lareg(at)ed.tum.de
PartEEnschaften
Verbundprojekt: Transformative Partizipation für Erneuerbare Energie-Landschaften - Wertschöpfung, Beteiligung Akzeptanz
Die Energiewende wird zunehmend als strukturrelevant in der Transformation von Regionen erkannt. Insbesondere von fossiler Energiegewinnung oder energieintensiver Produktion geprägte Regionen müssen hierzu sektorenübergreifende energetische Systeme und räumliche Kulissen entwickeln, die über die bisher in der Öffentlichkeit primär wahrgenommene ‚Selbstversorgung‘ im Stromsektor weit hinausgehen. Die Verfügbarkeit klimaneutraler Energieversorgung rückt als wirtschaftlicher Standortvorteil auch in die öffentlichen Debatten (‚Tesla-Effekt‘, Batterieherstellung, Intel-Ansiedlung).
Klimaschutz, Strukturwandel und internationale Wettbewerbsfähigkeit erfordern eine Beschleunigung der Transformation des Energiesektors. Diese Beschleunigung kann nachhaltig nur gelingen, wenn die demokratische Grundstruktur nicht durch negative Narrative geschwächt, sondern durch positive Identifikation, Verantwortungsübernahme und Beteiligung gestärkt wird. Die aktuelle Planungskultur sieht zwar entsprechend demokratische Beteiligungsmöglichkeiten vor. Sie begünstigt dabei jedoch ungewollt negative Narrative: In Aufstellungsverfahren zu Regional- und Flächennutzungsplänen können Bürger:innen in den formellen Öffentlichkeitsbeteiligungen zwar individuelle "Einwendungen" vorbringen. Nicht eingebracht werden können bisher dagegen Zustimmungen und positive Gestaltungskonzepte, die aus der Bürgerschaft heraus in einem kollektiv legitimierten, kommunikativen Prozess entwickelt sind. Entsprechend können in der behördeninternen Abwägung negativ abwehrende, nicht aber positiv gestaltende Argumente berücksichtigt werden; keine gesamträumlichen Konzepte, sondern nur partikulare Belange und Interessen. Der Abwägungsprozess fördert damit unbeabsichtigt negative Emotionen bei Betroffenen, negative Narrative können sich verfestigen und soziale Repräsentation der Energiewende überproportional definieren, negative soziale Normen suggerieren. Bisher ist hiervon insbesondere der Windenergieausbau betroffen, weitere Konfliktfelder zeichnen sich ab, sind mit zunehmender Intensität der Energiewende und der mit ihr verbunden Transformation zu erwarten.
Durch die formellen Einwendungen der Bürgerbeteiligung bleiben positive Beiträge für die Begründung von sogenannten 'weichen' Abwägungskriterien und -entscheidungen sowie gesamträumlichen Planungskonzepten überwiegend unberücksichtigt. Die daraus resultierende Schwäche der Konzepte ist ein häufiger Grund für die gerichtliche Aufhebung von Regional- und Flächennutzungsplänen und ein erheblicher Faktor bei der Verzögerung der Energiewende und Transformation von Regionen.
Übergeordnetes Ziel des vorliegenden Projekts ist es, übertragbare Handlungsoptionen für die Beschleunigung der Energiewende und regionale Transformationsprozesse abzuleiten.
Verbundpartner:innen
. MSH Medical School Hamburg (MSH) - Projektkoordination
. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
Assoziierte Projektpartner:innen
SACHSEN
. Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH
. Regionale Planungsverbände
. Oberlausitz-Niederschlesien (RPV-OS)
. Leipzig-Westsachsen (RPV-LW)
. VBH Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH
BADEN-WÜRTTEMBERG
. Verband Region Stuttgart
. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
. Energieversorgung Baden-Württemberg EnBW, Michael Soukup
BUNDESWEIT UND INTERNATIONAL:
. Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS)
UNTERAUFTRAGNEHMER
. GICON-Großmann Ingenieur Consult