Künstlerische Methoden
Das Modul Künstlerische Methoden ist Pflichtmodul für alle Studierenden des 4. Semesters des Bachelor Architektur. Hier entwickeln die Studierenden jenseits eines Anwendungskontextes oder konkreter Anforderungen eine selbst gewählte Fragestellung und erarbeiten einen eigenen ästhetischen Zugang dazu.
Mit dem Semesterthema City.Sphere laden wir dazu ein, in den städtischen Raum auszuschwärmen, die Stadt mit allen Sinnen zu erforschen, neue Perspektiven auf vermeintlich Vertrautes einzunehmen, unsere Wahrnehmung zu schärfen, Nischen und Brachen zu untersuchen ebenso wie Plätze und Verkehrsknotenpunkte, Vorhandenes zu adressieren, Neues hinzuzufügen, mit organischen und anorganischen Substanzen zu arbeiten und vieles mehr.
Das Thema ermöglicht verschiedene künstlerische und gestalterisch-experimentelle Zugänge zur Stadt als Lebensraum – spekulativ, diskursiv, partizipativ, intervenierend, skulptural, multimedial, u. v. m.
Arbeitsweise
Die Studierenden arbeiten in Kleingruppen. Sie realisieren eine Gruppenarbeit im urbanen Raum. Darüber hinaus bringen sie sich mit einem eigenen Beitrag bei der gleichnamigen Publikation ein, die die Lehre im Sommersemester und die entstandenen künstlerischen Arbeiten dokumentiert und zum Semesterende im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung erscheint.
Arbeitsort
Alle Arbeiten werden innerhalb des vorgegebenen Aktionsradius – 1 km im Umkreis vom TUM-Hauptgebäude – umgesetzt. In diesem Gebiet sind alle denkbaren städtischen Strukturen, Gebäude, Grünflächen, Plätze, Nischen und Ritzen vertreten. In Teilen stimmt das Gebiet mit der Maxvorstadt überein. Wir haben uns aber bewusst dagegen entschieden, die Grenzen des städtischen Bezirks zu übernehmen, der eine politisch-administrative Einheit vorgibt, denn für unser Arbeiten – und für Pflanzen, Tiere, Flechten und Pilze erst recht – hat diese administrative Grenze keinerlei Bedeutung. Im Gegenteil, nichtmenschliche Lebewesen durchqueren und überschreiten sie ständig: Eine Straßenschneise kann zwar ein unüberwindbares Hindernis für ein Eichhörnchen sein, für einen Pflanzensamen ist sie es aber nicht. Flechten und Moose unterscheiden weniger zwischen Baumstamm und Sichtbeton, für sie ist wichtiger, ob eine Oberfläche der Wetterseite zugewandt ist oder nicht.