Einfach Um-Bauen
Konzepte für das robuste Sanieren von Wohngebäuden - CO2-Reduktion ohne Steigerung der Warmmiete
Die Senkung des Energiebedarfs im Wohnungsbestand Deutschlands ist eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre. Dazu muss die Sanierungsquote rapide gesteigert werden. Hierfür benötigt es kostengünstige und materialsparende Lösungen. In einer umfassenden Untersuchung wird der Lebenszyklus typischer Bestandswohngebäude betrachtet. Dabei werden, anders als üblich, auch die am konkreten Standort vorhandenen Optionen der Energieversorgung, die graue Energie der Baumaßnahmen sowie der Aufwand für den Betrieb und - bisher noch kaum beachtet - die Bandbreite des zu erwartenden Nutzerverhaltens berücksichtigt. Der Energieverbrauch wird zu diesem Zweck über thermische Simulationen ermittelt. Dieser Methode liegt die These zugrunde, dass durch diese ganzheitliche Betrachtung, die das Nutzerverhalten und den Einsatz für Technik und Betriebsenergie mit betrachtet, Sanierungslösungen gefunden werden können, die in der Praxis wirksam den Energiebedarf senken. Die Forschenden erwarten dabei Sanierungslösungen, die weniger kosten, aber im Vergleich zu einer EH55 Sanierung, genauso viel CO2 einsparen. Dadurch wird die vorhandene Leistungskraft der Bauwirtschaft auf viele kleinere, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Maßnahmen verteilt und so größere Fortschritte bei der CO2-Einsparung ermöglicht. Gepaart mit den richtigen Anreizen aus der Politik und einem konsequenten Umbau der Energieversorgungsstruktur könnten die gesteckten Ziele damit erreichbarer werden. Die Ergebnisse werden, ähnlich wie beim Vorgängerprojekt "Einfach Bauen", als Leitfaden in leicht verständlicher Form für Interessierte zusammengefasst.