Wachstum nach Innen - Dichte
Eigene Forschung und zahlreiche Entwurfsstudien seit 2005
Es ist an der Zeit, die Weichen anders zu stellen. Keiner kann die bereits einsetzenden Prozesse ignorieren und die kommenden Szenarien bezweifeln, welche sich aus der Tatsache ergeben, dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt. Genauer: Sie übernutzt die Biosphäre des Planeten um rund 20 Prozent. Wir wissen, dass das Bauen großen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch hat und dass die Art, wie wir Städte entwickeln großen Einfluss auf die Mobilität hat. Gebäude verursachen ca. ein Drittel des weltweiten Endenergieverbrauches. Transport beansprucht ein weiteres Drittel. Auf globaler Ebene tragen diese beiden Bereiche damit wesentlich zu den Kohlendioxidemissionen bei, die Hauptverursacher des globalen Klimawandels sind, deren verheerende Folgen auf Menschen, Tiere und Pflanzen uns allen bekannt sind. Der Klimawandel ist eine Bedrohung des Lebens auf der Erde. Der ehemalige Weltbank Chefökonom Sir Nicolas Stern führt in seiner Studie „The Economics of Climate Change“ vom Oktober 2006 vor, wie die Kosten des Klimawandels, wenn nicht gehandelt wird, dem Verlust von bis zu 20 % des globalen Bruttoinlandsprodukts entsprechen werden. Er stellt dem die jährlichen Kosten für die Stabilisierung des Status Quo im Bereich der Kohlendioxidemissionen gegenüber, die bei etwa 1% des globalen Bruttoinlandsprodukts liegen, wenn jetzt begonnen wird, entschieden zu handeln. Die Planung unserer Städte hat das Potential, einen enormen Beitrag zur erforderlichen Reduzierung des Energie- und Materialeinsatzes im globalen Verbrauch zu leisten. Planen und Bauen heute erstickt aber an Regulierungen, welche sich in einer nicht mehr überblickbaren Anzahl von Regelungen ausdrücken. Diese Regelungen gehen auf im Einzelnen oft genug sinnvolle Partikularinteressen zurück, sie führen jedoch im augenblicklichen Status dazu, das Ganze aus den Augen zu verlieren. Damit kommen wir nicht mehr zum Kern der Frage, nämlich dem, was menschlich sinnvoll wäre. Die dichte Stadt ist die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Darüber hinaus ist sie die sinnvollste Form des Zusammenlebens. Sie ist die klügste Bühne des menschlichen Alltags. Sie ist Keimzelle des Neuen, Ort von Innovation und Fortschritt.