Das Wasser in Neuperlach

Verfasser*innen: Valerie Lemke, Paul Seelinger

 

Wie können wir unsere Städte auf die Zukunft vorbereiten, umbauen, nachhaltiger und klimaresilienter gestalten? Wie möchten wir in Zukunft leben? Und wie muss sich unsere Herangehensweise an den Städtebau ändern? Wie können wir selbst etwas bewegen und auch andere Menschen für diese wichtigen Themen des heutigen und zukünftigen Städtebaus sensibilisieren?

Diese großen Fragestellungen haben uns zu Beginn dieses Semesters beschäftigt und nicht mehr losgelassen. Der Klimawandel, die Beschleunigung des digitalen Zeitalters, die Entfremdung der Gesellschaft durch die Corona-Krise … wie können wir uns diesen komplexen und vielschichtigen Themen und Problemen unserer heutigen Zeit annähern und einen Beitrag zu deren Lösung leisten?

In Hinblick auf Neuperlach und die bereits spürbaren Hitzeperioden des Sommers, gab es ein Thema, das uns besonders am Herzen lag: das Wasser und dessen Sichtbarkeit zurück in unsere Städte zu bringen.

Die blaue Infrastruktur hat einen bedeutenden Anteil an der Klimaresilienz und Hitzeminderung unserer Städte und gerät bei der Umstrukturierung unserer Städte oft in den Hintergrund. Uns ist bewusst, wie wichtig die Renaturierung von alten, kanalisierten Stadtbächen und Wasserflächen ist, aber nicht, welche Auswirkungen Brunnen auf unseren Stadtraum und unsere Gesellschaft haben können. Brunnen können mehr sein als reine Zierelemente, sie können unsere städtische Lebensqualität erheblich steigern, wenn wir ihr Potenzial erkennen und stärken. 

Daher war und ist es uns ein besonderes Anliegen, auf die Bedeutung von Brunnen, Wasserspielplätzen und Trinkwasserspendern für ein Quartier aufmerksam zu machen, sowohl aus klimatischer als auch sozialer Sicht, und diese wieder in unsere Stadtplanung zu integrieren. 

In unserem Booklet haben wir unsere Ideen und Anreize für neue Wasserplätze, die Umnutzung von Brunnen und die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung zusammengestellt. Dabei standen Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und die aktive Einbindung und Mitwirkung der Anwohner*innen von Anfang an im Vordergrund. Eine Bottom-up-Bewegung auf der einen Seite und die Zusammenarbeit mit der Stadt München auf der anderen Seite, verfolgen das Ziel, dass wir unseren Stadtraum gemeinschaftlich und qualitativ gestalten. 

Unsere Vision ist es, eine lebendige und resiliente Stadt zu schaffen, in der das Element Wasser einen bedeutenden Platz einnimmt.

Wir alle können zu einer nachhaltigeren Umgestaltung unserer Städte beitragen und gleichzeitig unsere Wohn- und Lebensqualität erhöhen. Wir müssen nur klein anfangen!