Sommersemester 2023
Master, Seminar (6 ECTS)
Prof. Uta Graff,
Nils Fröhling, M.A. Architektur
Second Nature
Im Sommersemester 2023 widmet sich das Seminar "Szenografie: Second Nature" den Wechselwirkungen zwischen Architektur und Natur.
Eine primäre Funktion der Architektur besteht in der Schaffung von dauerhaft bewohnbaren Räumlichkeiten und somit in der Abwendung von natürlichen Einflüssen der Umwelt. Dieser Aspekt der Architektur trat jedoch mit der Entwicklung von Technik und Wissenschaft zunehmend in den Hintergrund, da die Beschleunigung des technischen Fortschritts die Vorstellung einer augenscheinlich räumlichen Unabhängigkeit der Menschheit von ihrer natürlichen Umgebung vermittelte.
Zum gegenwärtigen Standpunkt ist das Bewusstsein für den vielfältigen Einfluss der Natur auf die Produktion von Architektur wieder erwacht und nimmt hierbei mehrere Rollen ein: Die Natur kann als Kraft- und Energiequelle dienen oder einen limitierenden Faktor darstellen. Sie kann als bedrohtes und schützenswertes System am Rande des Kollapses wahrgenommen werden oder als romantisierte Vorstellung von Freiheit und Ursprünglichkeit dienen, als Gegenpol zur metropolitanen Umgebung. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass der als „natürlich“ verstandene Lebensraum in unterschiedlichsten Facetten das Denken über und den Entwurf von Architektur prägt.
Das Seminar Szenografie: Second Nature untersucht die räumlichen Konsequenzen, die sich aus dieser Beziehung von Architektur und ihrer Umwelt ergeben. Mittels Fotografien innenräumlicher Sequenzen formulieren die Teilnehmenden des Seminars eine bewusste Verknüpfung architektonischer Innenräume mit den Einflüssen ihrer natürlichen Umgebung.
Die Konzepte werden in wöchentlichen Besprechungen mittels Skizzen, Storyboards und großmaßstäblicher innenräumlicher Modelle diskutiert. Dabei stehen die Auswahl der architektonischen Mittel und der räumliche Entwurf ebenso im Zentrum wie deren bildliche Darstellung. Die Wahl des Bildausschnitts, die Komposition innerhalb eines Bildes und die Verbindungen zwischen den einzelnen Elementen der Bilderserie werden gemeinsam mit dem architektonischen Konzept entwickelt.
Die Arbeitsweise mit Fotografien innenräumlicher Modelle ermöglicht dabei einen permanenten Wechsel zwischen dem architektonischen Entwurf und dessen gedanklicher Reflexion durch Bilder. Teilnehmende des Seminars erhalten die Möglichkeit, sich intensiv mit der Wirkung architektonischer Räume zu beschäftigen und in diesen eine Aussage zum Verhältnis von Kultur und Natur zu verankern.
Einführung
Montag, 17.04.23, 09:45 Uhr, Raum 2350
Besprechungen
jeweils montags, 9:00 – 12:15 Uhr
Präsentation
Freitag, 03.07.23, 09:00 Uhr
Bearbeitung:
Gruppen aus je zwei Studierenden