Profil
Konzeption
Ausgangsmoment des architektonischen Entwerfens und Gestaltens ist das Konzept, das als Idee oder Regelwerk dem Prozess und damit dem Werk das entsteht zugrunde liegt. Konzeptionelles Denken und Arbeiten sind die Grundlage für die gestalterische Tätigkeit. Beim Entwerfen und Gestalten geht es darum, das Konzipierte gedanklich zu schärfen und mit räumlich architektonischen Mitteln zu konkretisieren.
Entwerfen
Entwerfen, als übergeordneter, integrativer Prozess – von dem das Gestalten ein Teil ist – heißt, eine Vorstellung gewinnen von dem was man projektiert und diese zu schärfen und zu konkretisieren. In diesem kreativen Prozess wird der Gegenstand Architektur, mit seinen kontextuellen und typologischen, seinen räumlichen und materiellen, seinen strukturellen, konstruktiven und technischen Eigenschaften in sein Selbst transformiert.
Gestalten
Das Gestalten ist als bewusste Einflussnahme auf die Erscheinung der Dinge in der Welt eine spezifische architektonische Disziplin. Gestalten heißt eine Vorstellung gewinnen von dem was man zu bauen beabsichtigt. Abstraktes Denken und konkretes Arbeiten sind maßgeblich für den Prozess der architektonischen Konzeption und Konkretisierung. Gestaltungsaufgaben haben das Potenzial, dass sie zunächst einmal frei sein können von den komplexen, funktional technischen, kontextuellen und konstruktiven Anforderungen an Architektur. Nicht im Sinne einer Reduktion, sondern im Sinne der Fokussierung auf wesentliche Aspekte der architektonischen Gestaltung.
Methodik
Im Zentrum der Lehre stehen die konzeptionelle und experimentelle Gestaltungspraxis und der individuelle Entwurfsprozess sowohl fachbezogen als auch interdisziplinär.
Ziel ist es, die Fähigkeiten des Einzelnen als Grundlagen für die kreative Tätigkeit zu stärken und damit Selbstvertrauen und Selbstverständnis in der schöpferischen Arbeit anzulegen.
Durch die Auseinandersetzung mit Arbeiten aus den unterschiedlichen Bereichen der Gestaltung werden Prinzipien erkannt und eine Terminologie und Typologie als Basis für die eigene Tätigkeit erarbeitet.
Medien
Für die Erarbeitung, Überprüfung und Vermittlung braucht es das gesamte Spektrum der Arbeits- und Darstellungsmöglichkeiten. Die Lehre umfasst das Arbeiten in unterschiedlichen Maßstäben und Techniken sowie den Umgang mit verschiedenen Medien, wie auch die Entwicklung räumlich gestalterischer Vorstellungen anhand von Skizzen, Zeichnungen und Modellen.
Interdisziplinarität
Fächerübergreifende Arbeiten und Projekte bis zum Maßstab 1:1 sind Teil der Lehre. Sie schaffen einen Perspektivwechsel und ermöglichen es zum Rezipienten eigener Arbeiten zu werden. Im Sinne eines Wissenstransfers bieten interdisziplinäre Kooperationen die Chance andere Methoden kreativer Arbeit kennenzulernen und sich anzueignen.
Ziel
Das Ziel des konzeptionellen und fächerübergreifenden architektonischen Entwerfens und Gestaltens ist eine grundlegende Auseinandersetzung mit kreativen Prozessen in experimentellen Schritten: das eigenständige Arbeiten ermöglicht eine profunde Erfahrung, die Reflexion eigener und bestehender Arbeiten eine Einbindung in den aktuellen Diskurs in der Architektur.
Lehrstuhl für Entwerfen und Gestalten
Uta Graff | Univ. Prof. Dipl. Ing. Architektin