Analyse des thermischen Verhaltens von Substraten in Pflanzgefäßen
Masterarbeit von Andrea Heil
[Auszug]
Zusammenfassung
Als Reaktion auf die Folgen der Klimakrise wird ein Ausbau der Begrünung in urbanen Räumen immer mehr gefordert. Um dem Platzmangel in Ballungsräumen sowie der Flä-chenkonkurrenz zwischen Begrünung, Nachverdichtungsmaßnahmen und unterirdischer Infrastruktur zu begegnen, können Stadtbäume in Pflanzgefäße statt in den Boden gesetzt werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Frosteinwirkungen auf das Pflanzgefäß im Winter. Bisher existiert keine gesamtheitliche Betrachtung des Problems. Diese Masterarbeit ist als Vorarbeit für ein größeres Forschungsprojekt der Technischen Universität München angelegt. Erste Erkenntnisse und Grundlagen werden ermittelt, um ein gezieltes Vorgehen im Forschungsprojekt zu unterstützen. Der Fokus dieser Abhandlung liegt dabei auf dem Einfluss des Wassergehalts im Substrat und dem Einfluss einer Gefäßdämmung auf das Auskühlverhalten des Substrats. Es wurden eine Literaturrecherche, Versuche unter kontrollierten Bedingungen und Simulationen mit ANSYS Fluent durchgeführt. Die Versuchsergebnisse weisen darauf hin, dass sich ein erhöhter Wassergehalt im Substrat positiv auf das Überleben der Pflanze auswirkt. Der Phasenwechsel und die damit verbundene Gefrierenthalpie des Wassers haben dabei einen großen Einfluss. Das Anbringen einer Dämmung wirkt sich ebenfalls positiv auf das Überleben der Pflanze aus, was aus Messergebnissen aus der Fachliteratur sowie den eigenen Gefrierversuchen geschlossen werden kann. Durch eine Dämmung wurde der Zeitpunkt des Erreichens von Minustemperaturen im Gefrierversuch stark verzögert (je nach Messpunkt um 16 – 32 h). Bei den Versuchen wurde eine Temperaturschichtung innerhalb des Substrats festgestellt. Die oberen Bereiche waren tendenziell wärmer. In der vorliegenden Arbeit wird auf mögliche Gründe dafür eingegangen. Durch die Erkenntnisse aus den Gefrierversuchen wurden weitere mögliche Versuchsaufbauten für das Forschungsprojekt erarbeitet. Die Simulation konnte den Versuch nicht realistisch abbilden. Die simulierten Temperaturkurven fallen zu rasch ab und die Gefrierenthalpie wird unterschätzt. Potenzielle Ursachen dafür sind Modellierungsfehler sowie unterschiedliche Randbedingungen. Bei der Simulation wurde -25 °C als konstante Außentemperatur angesetzt, während sich die Gefriertruhe im Versuch durch das Einbringen der warmen Masse stark erwärmte.