Potenziale von Niedrigtemperaturnetzen zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien in Quartieren
Heutige Nahwärmenetze arbeiten auf einem Temperaturniveau das deutlich über dem der Umgebung liegt. Folge der Temperaturdifferenz zur Umgebung sind Verteil- sowie Exergieverluste und eine erschwerte Einbindung von erneuerbaren Energiequellen. Niedrigtemperaturnetze (vgl. "kalte Nahwärme", "Anergienetze") sind ein innovativer Ansatz um die Einbindung erneuerbarer Energien zu erleichtern. In städtischen Quartieren können durch eine thermische Vernetzung auf niedrigem Temperaturniveau (im Bereich der Erdreichtemperatur) erneuerbare Energiequellen sowie Umgebungs- und Restwärmepotenziale genutzt werden die bisher nicht erschließbar waren. Niedrigtemperaturnetze bieten darüber hinaus große Potenziale durch die Minimierung der Netzverluste zur Umgebung und durch die räumliche und zeitliche Verschiebung der Wärme innerhalb des Quartieres. Anhand eines Beispielquartiers mit städtischer Dichte analysiert und definiert das Forschungsvorhaben: Grenzwerte der Wärmenachfrage, Speicherkapazität und saisonale Nutzung von Netz und Speichern, Einbindung verschiedener Energiewandlungstechniken sowie die Wirtschaftlichkeit des Niedrigtemperaturnetzes. Die resultierenden Planungsempfehlungen sollen es ermöglichen, die Netze von Beginn der Quartiersplanung einfach in den Planungsprozess zu integrieren und weitere Effizienzpotenziale durch Nutzung von "Restwärme" zu erschließen.
Das Forschungsprojekt wird mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert. (Aktenzeichen: SWD-10.08.18.7-15.33)