Wandelbarer Holzhybrid für differenzierte Ausbaustufen
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen durch die Steigerung der stofflichen Verwendung von Holz in Holzbauprodukten. Das erwartete Ergebnis ist der Nachweis, dass mit wandelbaren, modularen Strukturen neue Wege im Holzbau aufgezeigt werden, die zur effektiven Steigerung der stofflichen Substitutionswirkung und der Speicherwirkung beitragen. Der Mehrwert liegt in der Sichtbarkeit und Signalwirkung eines architektonisch und konstruktiv hochwertig verarbeiteten Holzbaus, der klimaschonend und öffentlichkeitswirksam zur Steigerung der Holzbauquote beiträgt. Dazu ist die Erstellung eines 3-feldrigen und 4-geschossigen Raumgerüstes geplant. Dieses Raumgerüst wird mit drei verschiedenen Nutzungsvarianten ausgebaut.
Mit dem Forschungsprojekt „Wandelbarer Holzhybrid“ sollen im Speziellen ausgehend von der Ausbaustufe eines innerstädtischen Parkhauses in Holzbauweise und mit der Forderung nach Steigerung der stofflichen Verwendung wandelbare Nutzungen bei minimalem Eingriff in die Grundstruktur des Traggerüstes aufgezeigt werden. Da langfristig 80% der Bevölkerung in Großstädten leben wird, sind neben den Nachverdichtungsmaßnahmen wandelbare Strukturen mit nutzungsneutralen Grundrissen im urbanen Raum erforderlich, um flexibel auf Wohnungs-, Büroflächen- und Parkplatznot reagieren zu können. Zur klimarelevanten Optimierung der stofflichen Verwendung von Holz sollen dazu Architektur und Konstruktion der Ausbaustufe Holz-Parkhaus bereits im Entwurf so variabel gestaltet werden, dass eine komplette oder teilweise Umnutzung des Parkhauses zu einem Bürogebäude, einem Wohngebäude, oder einer Kombination aus Büro- und Wohngebäude möglich ist, ohne Veränderung der Primärkonstruktion. Nachverdichtungsmaßnahmen werden durch Anbau- und Aufstockungsmöglichkeiten in der Planung der Tragkonstruktion und der Dachausbildung berücksichtigt. Auf ein Minimum hin geplante Umbaumaßnahmen zur Nutzungsänderung führen zu Kostenvorteilen gegenüber konventionell geplanten Umbauten. Außerdem entsteht durch die Komplettplanung von Beginn an eine Kostensicherheit für Investoren und Optimierungsmöglichkeiten über den gesamten Lebenszyklus.
Für die verschiedenen Nutzungskonzepte wird der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen aktiv an der Untersuchung und Bewertung des sommerlichen und winterlichen Wärmeschutzes sowie an der Entwicklung und Bewertung von flexiblen und wandelbaren TGA-Konzepten. Weiterhin werden Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien aufgezeigt.