Hands on Tettau
MASTER ULS SOMMER 2014
ENTWURFSSTUDIO
In Kooperation mit Städten und Gemeinden leistet der Lehrstuhl aktiv einen Beitrag zur Entwicklungsdebatte in städtischen und ländlich geprägten Umfeldern. Dabei soll insbesondere das Verständnis für die Besonderheiten des betrachteten Projektstandortes gefördert werden. Sie stellen den Ausgangspunkt für die Entwicklung konkreter Nachhaltigkeitspfade in räumlichen Entwicklung dar. Studierende und Forschende des Lehrstuhl erarbeiten Grundlagen, Visionen, Strategien oder räumliche Entwürfe für konkrete Massnahmen vor Ort. Die Ergebnisse dieser forschungsorientierten Arbeit werden lokalen Stakeholdern und der Bevölkerung für die Entwicklung ihres eigenen Umfeldes zur Verfügung gestellt.
Hands on Tettau – STÄDTEBAULICHE STRATEGIEN FÜR DIE
INDUSTRIALISIERTE PERIPHERIE OBERFRANKENS
Nicht nur mit dem Wegfall spezieller Förderungen, sondern auch mit der gravierenden Abnahme und Alterung der Gesellschaft werden in dieser Region grundsätzliche Fragestellungen über qualitative statt quantitative städtebauliche Entwicklungen beispielhaft akut. Dennoch wird man diesem peripheren Raum allein unter dem Begriff der Schrumpfung nicht gerecht. Die Marktgemeinde Tettau z.B. hat mehr Arbeitsplätze als
Einwohner und dementsprechend viele Einpendler, Leerstand und dennoch Mangel an zeitgemäßem Wohnraum, viel Holz und drohende Verwaldung ohne irgend einen sichtbaren Gebrauch davon, leere öffentliche Räume, aber vermeintlichen Parkplatzmangel, u.a. eine „königliche“ Porzellanmanufaktur und den europäischen Marktführer in der Herstellung gläserner Flakons, ohne dass diese Ästhetik und Kunstfertigkeit sich im öffentlichen
Lebensraum widerspiegelt.
Die sich daraus ergebenden starken Potentiale für: neue Wertschöpfungen, neue öffentliche Räumeund neue Wohnformen haben wir in einem städtebaulichen Entwurfsstudio im ss 2013 in möglichen Gebrauchsszenarien architektonisch- räumlich für Tettau getestet. In der Folge wird nun ein Studio am Lehrstuhl Prof. Florian Nagler für zwei leer gefallene aber räumlich prägende Gebäude Tettaus exemplarisch neue Wohnformen entwerfen.
Hier setzt nun unser Projekt parallel ein und richtet sich gezielt an Studierende, die ergänzend zum thesenhaft entwurflichen Ansatz informationsbasierte Methoden und Strategien in einem realen Fallbeispiel anwenden möchten. Wir erarbeiten und werten Fragebögen aus, anhand welcher wir herausfinden, warum und woher die vielen Arbeitnehmer der Glas- und Porzellanindustrie in den Markt Tettau pendeln, aber nicht dort leben wollen und unter welchen Umständen sie dies tun würden. Daraus beschreiben und verorten wir die Bedarfe am Wohnungsmarkt. Wir untersuchen u.a. auch die Lageverflechtungen von einzelnen Pilotprojekten wie die oben erwähnten Umbauten, den Umbau von Teilen der Alten Porzellanfabrik in ein Seminarhotel oder das bereits existierende Tropenhaus in Kleintettau, um vernetzende Wirkungen und mögliche neue Mobilitätsmuster (mehr Radfahren!) zu entwickeln.
Übung 1 /Einführung in die Thematik
Zur einführenden Vorbereitung des Themas werden die Aufgabenstellung und Projektdokumentation des Sommersemesters 2013 zur Verfügung gestellt. Diese Materialien dienen der einleitenden Orientierung und müssen durch eigene, weitere Recherchen ergänzt werden.
Die Dokumentation des Projekts kann in Form einer Broschüre am Lehrstuhl käuflich erworben werden. weitere Infos