Supersendling
B.A. ARCHITEKTUR SOMMER 2016
INTEGRIERTES STUDIO STÄDTEBAU + LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
Obersendling, von Anfang eines der großen Münchner Produktions- und Gewerbegebiete, war es bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Fabrikareal inmitten Feldfluren und den ausgedehnten Forsten des Münchner Südens ausgewiesen. Heute zeigt das Quartier diese für ein innerstädtisches Industriequartier aus dieser Zeit typische Mischung: High-Tech-Betriebe und Betonwerke sind nur durch einen Zaun voneinander getrennt, und Wohnanlagen liegen neben großen Infrastrukturen oder Brachflächen. Das Entwurfsareal zeigt sich als ein zwei Hektar umfassender, von Robinien bestandener asphaltierter Parkplatz der Firma Siemens an der Kreuzung von Gmunder Straße und Hofmannstraße, der den größten Teil einer der ortstypischen Parzellen einnimmt, deren Dimensionen noch von der ursprünglich industriellen Nutzung herrühren. An der Straßenkreuzung steht ein Blockrandfragment, gleich daneben ein Autoteilehandel in der Trapezblechhalle, und von der anderen Straßenseite grüßt der ehemalige Siemens-Campus mit seinen mehrgeschossigen Gewerbebauten über den Sicherheitszaun herüber. Diese bunte Nachbarschaft stellt einerseits die Frage nach der Zukunft des Quartiers – und andererseits nach der zukünftigen Rolle des Grundstücks selbst: Wie kann ein Projekt hier auf die unabsehbaren Entwicklungen in der nächsten Nachbarschaft „reagieren“? Wie kann es positiv zur Atmosphäre des Quartiers beitragen ohne dessen Charakteristika zu ignorieren? Wie kann das Programm die lebendige Mischung des Bezirks ergänzen und seine Struktur einen wiedererkennbaren städtischen Baustein setzen, wie kann beides die urbanen Qualitäten des Ortes stärken, ohne sie zu überschreiben? Das Ziel des Entwurfs ist es, auf den Ebenen von städtebaulicher Struktur, Programm, architektonischem Ausdruck und landschaftsarchitektonischer Anbindung an die umgebenden Quartiere ein integriertes, offenes und lebendiges Stück Stadt zu konzipieren, das Gewerbe oder Produktion, Wohnen und publikumsorientiertes Programm kombiniert und dessen Ausformung es in die Nachbarschaft einbindet.
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft http://www.lai.ar.tum.de/