Land(d)ruck 4-Arlberg Seminar
SEMINAR SUSTAINABLE URBANISM II SOMMER 2017
Der Baudruck in die Seitentäler des Rheintals und des Walgaus nimmt zu. Veränderungen im Ausbau des Straßennetzes und damit verbundenes Verkehrsverhalten haben aus entfernt gelegenen Talschaften bequem und sicher erreichbare Gebiete gemacht. Was früher abseits lag, ist jetzt Teil des Systems und direkt mit den Hauptschlagadern verbunden. Zusätzlich tragen besondere Aufenthalts- und Lebensqualität von Talschaften wie dem Bregenzerwald dazu bei, den Lebensmittelpunkt von der zentralen Lage des Rheintals an die Peripherie verlegen zu wollen. Das gilt für die junge wie die ältere Generation – die Industrie zieht mit oder voraus.
Die Bauindustrie wittert ein neues Unternehmens-potential und versucht mit den bestehenden Mustern an Wohn- und Industriebauten in die „neuen“ Gebiete vorzudringen. Diese sind darauf weder vorbereitet, noch besteht eine Strategie mit dem bevorstehenden „Ansturm“ umzugehen. Kurzfristige Sichtweisen und unreflektiertes Handeln würde jedoch aus örtlichen Identitäten austauschbare Suburbanität erzeugen. Sowohl im großen Maßstab der Raumplanung als auch im Gebäudemaßstab besteht – dringender – Nachholbedarf für auf diesen ländlichen Raum maßgeschneiderte Betrachtungen.
So spüren auch die aneinander grenzenden Bregenzerwaldgemeinden Krumbach, Langenegg, Lingenau und Hittisau eine hohe Nachfrage an Wohnraum. Dabei ist weder eine fortschreitende Zersiedelung durch den Einfamilienhausbau noch eine ortsunspezifische Überbauung mit urbanen Dichten und Zuschnitten die Antwort auf diese Herausforderung!
Vielmehr geht es um die kluge Ergänzung mit neuen, zur jeweiligen Lebenssituation passenden Wohnformen und -modellen, deren maßvolle Einbettung am richtigen Ort auch zum Motor neuer räumlicher und funktionaler Qualitäten werden kann. Der richtige Ort wird dabei bewusst im Kontext dieses Gemeindeverbundes gesucht.
Themen und Aufgabenfelder
Das Seminar findet begleitend zum städtebaulichen Entwurf land(d)ruck 4-arlberg statt, ist jedoch auch für Studierende offen die nicht am Entwurf teilnehmen.
Fokus des Seminars sind großmaßstäbliche Analysen und die vertiefte Untersuchung ausgewählter Themen, wie beispielsweise:
- Räumliche Entwicklungskonzepte der Gemeinden Identifikation
von regionalen Zusammenhängen / Synergien / Potenziale für kooperative Entwicklung
- Landbus Bregenzerwald (Wäldlerbus)
Recherche Aufbau Systems / Konzept / Finanzierung etc.
Visualisierung des Netzes / der Taktung;
- (Kultur-) Landschaft
Bewirtschaftungsformen, Auswirkungen auf das Landschaftsbild, räumliche Verortung / Organisation,
Betriebslogik; (Käsestraße, Heumilch, etc.)
- Ortsportraits der vier Gemeinden
Ortsentwicklung, Nutzungsverteilung in der Gemeinde, Städtebauliche Figur
- Architektur: Neubauten und ihr Kontext/Nutzung
Fotodokumentation der neuen Architekturen in den Orten städtebauliche / ortsbildrelevante Zusammenhänge
- Entwicklung / Dynamik Gemeinden bzw. der Region
Betrachtung regionaler Zusammenhänge: Pendler? Woher kommen sie? Seit wann steigt der Druck auf die
Gemeinden? Wie haben die Gemeinden jeweils reagiert? bauliche Entwicklung der Gemeinden
Die Bearbeitung der Themen kann sowohl für 3 ECTS als auch für 6 ECTS durchgeführt werden. Im Rahmen des Seminars findet ein Workshop zu Darstellung / Grafik / Datengrundlagen statt.
Die Teilnahme an den Studio-Exkursionen ist optional.
Termine
26.4.17 Mi: Entwurfseinführung / 13:00 Uhr / Raum 2239
03.5.17 Mi: Workshop Darstellung, Grafik, Datengrundlagen
17.5.17 Mi: Einzelbesprechung
22.-24.5.17 optional: Mo-Mi: Exkursion nach Vorarlberg
07.6.17 Mi: Einzelbesprechung
12.7.17 Mi: Zwischenkritik II
16.8.17 Mi: Abgabe Bearbeitung für 3ECTS
9.17 Mi: Abgabe Bearbeitung für 6ECTS
Studiosprache deutsch
// INFORMATIONEN ZUR ABGABELEISTUNG
Die Ausarbeitung der Themen setzt sich aus einem grafischen (Mappings, Pläne, Collagen, Diagramme, etc.) sowie einem schriflichen Analyseteil (wissenschaftlicher Text) zusammen. Die Schwerpunktsetzung hängt vom gewählten Thema ab und wird individuell besprochen.
Abgabeleistung ist pro Gruppe sowohl ein Plakat (Format siehe Studio), als auch eine Broschüre in der die schriftliche Aufarbeitung dokumentiert wird. Bei einer Bearbeitung für 6 ECTS wird die Vertiefungsleistung individuell besprochen.
Die Arbeiten sind sowohl in gedruckter Form, als auch digital bis zum 16.08.2017 am Lehrstuhl abzugeben. Die Abgabe für 6 ECTS findet am 20.09. statt.
Die Anmeldung für die Vertiefung mit insgesamt 6 ECTS muss rechtzeitig beim Dozenten erfolgen. Aufgrund der begleitenden individuellen Betreuung dieser Arbeit muss die maximale Anzahl der Studierenden auf ca. 25 Personen begrenzt werden.