Urbanisierungs-Motor Tourismus
M.A. ARCHITEKTUR | M.SC. URBANISTIK
VORLESUNGSREIHE SUSTAINABLE URBANISM I UND VERTIEFUNG | WINTER 2018/19
Es gibt heutzutage kaum einen Ort ohne Tourismus. Er ist der weltweit drittgrößte Wirtschaftssektor und führt – wie jeder andere Industriezweig – zu tiefgreifenden Veränderungen in der gebauten Umwelt. In einer Zeit postindustrieller Ökonomien, in der das Reisen für breite Bevölkerungsschichten immer erschwinglicher und einfacher geworden ist, sind Urbanisierungsprozesse durch Tourismus in fast allen räumlichen Situationen anzutreffen: von der Stadt, über das Hinterland, bis an die geografischen Ränder.
Im Fokus der Semester-Vortragsreihe stehen die Verschränkungen von Urbanisierung – Tourismus – Nachhaltigkeit und die Rolle dieser Faktoren für die städtische sowie ländliche Entwicklung. Von der Grand Tour der britischen Aristokratie im 17. Jahrhundert bis hin zu den heutigen Strömen des Massentourismus – Tourismus hinterlässt stets seine Spuren im gebauten Raum. Die „Sehnsucht nach Arkadien“, Fernweh, Alltagseskapismus und der Drang, fremde Orte zu entdecken, sind Motive, die Tourismus damals wie heute antreiben. In der Praxis ist Tourismus nicht nur ein bedeutender ökonomischer Faktor, sondern zugleich auch Motor für Entwicklung und Stabilisierung lokaler Wirtschaften, aber auch Ursache für Überentwicklung und Auflösung traditioneller sozialer Strukturen. Diese Prozesse und Formen Tourismus-induzierter Urbanisierung sowie die Synergien zwischen Tourismus und gebauter Umwelt, Landschaft und Gesellschaft sollen in der Vorlesungsreihe diskutiert und analysiert werden.
Die Frage der Nachhaltigkeit soll vor allem unter Aspekten wie Platzmangel, (aktueller) Bautätigkeit und der erforderlichen Entwicklung neuer Infrastrukturen verhandelt werden. Darüber hinaus sollen die Muster urbaner, landschaftlicher und sozialer Veränderung ebenso reflektiert werden wie die Rolle des ‚Topos‘ in der Produktion von Raum/die Rolle des ‚Topos‘ in unserem Verständnis von Raum oder der Druck, den Tourismus in einer zunehmend globalisierten Gesellschaft auf kleine Gegenden ausübt und der zu neuen Formen von ‚Metropolisierung‘ des ländlichen Raumes führt.
Zur Vortragsreihe sind Gastredner*innen aus unterschiedlichsten Feldern und Forschungshintergründen eingeladen, mit dem Ziel, die Perspektiven der Studierenden auf das Thema zu erweitern und das Verständnis von nachhaltigen Urbanisierungsprozessen zu vertiefen und zu schärfen.
LV AR30200 (3 ECTS), Eine Vertiefung dieses Faches ist nach Absprache/Voranmeldung möglich, AR30223 (3 ECTS), 1.Seminartermin im Anschluss an 1.Vortrag, R2255, Der Besuch der Vortragsreihe ist Vorraussetzung für die Seminarteilnahme, weitere Seminartermine an den Montagen im Januar 2019.
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TERMINE
22.10. Mark Michaeli / Sustainable Urbanism
Nachhaltigkeit - Tourismus - Urbanisierung.
05.11. Tasos Roidis / Sustainable Urbanism
Aspekten von Urbanisierung durch Tourismus.
12.11. Prof. Dr. Kai Vöckler / Hochschule für Gestaltung (HfG) University of Art and Design FHG Offenbach
Offenbach ist anders. Die Kommunikation einer kleinen globalen Stadt.
19.11. Christoph Sommer / HU Berlin
Touring Berlin. Emergente Formen des ‚Stadttouristischen‘ als Forschungsgegenstand und Governance-Herausforderung.
26.11. Bibiane Hromas / platou - Plattform für Architektur im Tourismus Wien
Architektur macht Gäste.
03.12. Nadja Häupl - Andy Westner / Sustainable Urbanism
Gastgeber Ländlicher Raum - Auf der Suche nach glücklichen Fügungen für und durch Gäste im Alpenraum.
Wild-Wild East. Das Bäderdreieck in Niederbayern.
10.12. Michael Schmölz / LAREG, TUM
bilderbuch - & alltagsLANDSCHAFTEN I Ein Spaziergang mit Henri.
17.12. Boris Sieverts / Büro für Städtereisen, Berlin
„Tourismus ist auch ein Ismus“ Reisen als komplexes Welt Verstehen
* Vorträge immer montags 13.15 Uhr mit anschließender Diskussion im HS 2770
* Beginn der Reihe: Montag, 22.10.2018
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PRÜFUNG
15.02.19 - Abgabe Exposé
25.-26.02.19 - Mündliche Prüfung
Format Prüfung
Die Prüfung besteht aus zwei Bestandteilen:
1.EXPOSÉ
Durch den Studenten gewähltes und vorbereitetes Thema aus Vorlesungsreihe. Zur Orientierung dienen Vorlesungen und abgegebene Materialien (Folienauszüge, Schlagworte). Ein Bezug zur Vorlesungsreihe oder einer bestimmten Vorlesung der Reihe muss explizit hergestellt und thematisch plausibel gegeben sein!
Das Thema wird in einem KURZEXPOSÉ bis zum 15.02.2019 vorgestellt und strukturiert. Bei verspäteter Abgabe kann die mündliche Prüfung nicht zum genannten Prüfungstermin stattfinden.
Exposé enthält:
– NAME und MATRIKELNUMMER des Studenten auf allen Blättern
– Titel des gewählten Themas/ Forschungsfrage
– Kurze Erläuterung der Problematik/ v.a. auch im Zusammenhang zur Vorlesungsreihe
– Strukturierung der Prüfung / Welche Aspekte werden vertieft angeschaut? Welche Aspekte ausgeschlossen? Was sind Hauptquellen? Beispiele?
max. 2 A4-Standardseiten Text plus Abbildungen und Quellen - mehr wird nicht gelesen.
2. MÜNDLICHE PRÜFUNG
Das gewählte Thema ist am Beginn der mündlichen Prüfung zu nennen.
Freie Präsentation/Darstellung/Erläuterung des Themas (ca. 5-7min)
Fragen/Diskussion durch Prüfer zum Thema und zur Vorlesungsreihe (5-10min)
Hinweise zur Kreditierung:
Das dargestellte Prüfungsformat bezieht sich auf eine Kreditierung des Faches in Höhe von 3 ECTS. In verschiedenen Studiengängen ist dieses Fachangebot jedoch mit anderen Angeboten zu einem Modul in der Grösse von 6 ECTS gekoppelt (z.B. ULS ). Hier bezieht sich die folgende Darstellung nur auf den am Lehrstuhl für Sustainable Urbanism abzulegenden Prüfungsteil. Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsbausteine wird in einer Gesamtnoten zusammengezogen. Es besteht die grundsätzlich die Möglichkeit die Kreditierung der VL-Reihe mit einem individuell mit dem Dozenten abzusprechenen Format (typischerweise Seminararbeit) zu komplementieren und so eine Gesamtbewertung von 3+3 ECTS zu erreichen.
Die oben beschriebenen Prüfungsbestandteile und -termine behalten dennoch ihre Gültigkeit. Die Anmeldung für den ergänzenden Baustein muss rechtzeitig beim Dozenten erfolgen. Aufgrund der begleitenden individuellen Betreuung dieser Arbeit muss die maximale Anzahl der Studierenden auf ca.20 Personen begrenzt werden.