Neues Viehhoviertel München
Subkultur als Motor für ein urbanes Stadtquartier?
Bachelor´s Thesis Landschaftsarchitektur und -planung, Sommersemester 2020
Ort
Das Gelände des ehemaligen Viehhofes liegt im Münchner Stadtteil Isarvorstadt, südlich/westlich der Altstadt. Der Betrieb des Viehhofs wurde Anfang der Jahrtausendwende eingestellt, der benachbarte Schlachthof ist weiterhin in Betrieb und prägt mit seinem Gebäuden, Arbeitsabläufen und Gerüchen, sowie branchentypische Handels- und Handwerksbetrieben das nach ihm benannte Schlachthofviertel. Das Projektgebiet des ehemaligen Viehhofs wird begrenzt zwischen Zenettistraße (nördlich), Thalkirchner Straße (östlich), der Bahnlinie München-Rosenheim (südlich) und der Tumblingerstraße (westlich).
Thema
Auf dem ehemaligen Gelände entsteht in den kommenden Jahren ein neues Stadtquartier mit Wohn-, Wirtschaftsund Kulturnutzung. Nördlicher Abschluss wird das in Bau befindliche Volkstheater. Südlicher Abschluss eine Grünanlage entlang der Bahngleise. Derzeit ist dieses Gelände geprägt von baulichen Strukturen des ehemaligen Viehhofs und subkulturellen Zwischennutzungen. Sie versprühen einen rauhen, „abgeranzten“, lebendigen Charme. Neubauviertel werden dagegen oft als steril, „geschleckt“ und kühl empfunden. Wie viel Subkultur braucht die Hochkultur? Welche informelle Praktiken verträgt der öffentliche Freiraum? Wie viel alte Strukturen sollen bleiben, wie viel wilde „Stadtnatur“ darf sein? Wie können Zwischennutzungen als Katalysator für urbanes Flair und Leben im neuen Viertel fungieren? Wie funktioniert ein Miteinander von Wohnen im neuen Viehhofviertel und alteingesessenem Schlachthof.
Aufgabe
Im Bachelorprojekt geht es darum, Grundlagen für die spätere Entwurfsaufgabe am ehemaligen Viehhofgelände zu ermitteln und zu bewerten. Das Projekt ist als Gruppenarbeit in 2-er Team angelegt und wird intensiv betreut. Die anschließende Bachelor‘s Thesis ist eine Einzelarbeit mit drei Entwurfskritiken. Auf Grundlage des Masterplans der Stadt München ist ein schlüssiges Konzept für die Freiräume des Viertels zu entwickeln. Es ist ein Entwurf auszuarbeiten, der attraktive Freiflächen entstehen lässt. Besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt an welchen Orten und in welchen Formen informelle Nutzungen in das neue Viertel integriert werden können.
Betreuung
Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Felix Lüdicke, M.Sc. Johann-Christian Hannemann