re:useSANDSTRASSE
Kreislaufgerechter Stadtumbau an der Dachauer Straße
Bachelor´s Thesis, B.Sc. Landschaftsarchitektur und -planung, Sommersemester 2024
Thema
Angesichts des Klimanotstands und zunehmender Resourcenknappheit muss unser Umgang mit der Umwelt grundlegend überdacht werden. Durch Bautätigkeiten und die Herstellung von Baumaterialien entstehen schädliche Emissionen sowie Abfall. Im gebauten Raum ist enorm viel Energie gespeichert, so genannte graue Energie. Umbau anstelle von Neubau, Urban Mining und kreislaufgerechte Wiederverwendung gebrauchter Bauteile werden deshalb als Strategien zur CO2-Einsparung in der Architektur aktuell intensiv diskutiert. In der Landschaftsarchitektur wird dies weniger thematisiert, obwohl Entwurfsaufgaben im Freiraum so gut wie nie losgelöst vom Bestand betrachtet werden können. Am Platz um die Trambahnhaltestelle Sandstraße in München kulminieren diese Fragestellungen. Im Freiraum überlagern sich Elemente und Materialien unterschiedlicher Zeiten zu einem unübersichtlichen Mix aus fragmentiertem Aufenthaltsraum und Verkehr. Das ehemalige Gesundheitshaus an der Dachauerstraße, momentan als „Kunstlabor“ zwischengenutzt, ist seit Jahren Gegenstand von Diskussionen, ob der Erhalt des Gebäudes oder ein Ersatzneubau nach Abriss nachhaltiger ist. Im Projekt wollen wir uns deshalb die Frage stellen: Kann ein Entwurf unter Wiederverwendung des Bestands zum zirkulären Bauen beitragen und so die Geschichte des Ortes sichtbar fortschreiben?
Aufgabe
Im Modul Forschungsdesigns in der Landschaftsarchitektur werden in Gruppenarbeit die Grundlagen für die Entwurfsaufgabe an der Sandstraße ermittelt, dokumentiert und ausgewertet. Neben der Freiraumanalyse liegt ein besonderer Fokus auf der systematischen Dokumentation des Bestandes in Form eines Materialkatalogs. Die anschließende Bachelor‘s Thesis ist eine Einzelarbeit und wird in drei Entwurfskritiken von Prof. Regine Keller betreut. Ziel ist ein detaillierter Freiraumentwurf für den Stadtraum um die Trambahnhaltestelle Sandstraße, der dessen komplexe Lage im Spannungsfeld zwischen Freiraum, Verkehr, Gesundheitshaus und der Maxvorstadt berücksichtigt sowie behutsam auf bestehende Qualitäten und Materialien reagiert.
Betreuung
Prof. Regine Keller, M.A. Gero Engeser, Dipl.-Ing. Felix Lüdicke