havana.landscape
Diplom- | Masterprojekt and Projekt III, Wintersemester 2007/08
public space in the antillean metropolis
„Between dreams and utopias, the city is becoming the scene once again. (...) The world of Fashion is second to none. Film, Literature, Dance and Architecture are unstoppable. A thousand projects are taking shape from the most conservative to the most daring. The city both is and isn’t the same as ever: shameless and photogenic, surrealist and revolutionised (...) preparing for a future that will, inevitably, arrive.“ (aus: The H Magazin 2007)
Dieses Zitat aus einem Lifestyle Magazin ist an seiner Aktualität kaum zu überbieten. Die Meldungen der Tagespresse und der Feuilletons der letzten Wochen und Monate haben das Thema Kuba mit seinem politischen und sozialen Kontext wieder in eine Weltöffentlichkeit gerückt.
Die besondere politische und gesellschaftliche Situation Kubas sorgt für einen öffentlichen Stadtraum, der unter der Wechselwirkung von stagnierenden und sich wandelnden Einflussfaktoren steht. Diesem Raum galt es nachzuspüren sowie Werkzeuge für einen nachhaltigen Umgang in einem zu erwartenden Wandlungsprozess mit ihm zu entwickeln – Sind die Prozesse der Entstehung öffentlichen Raumes mit unseren erlernten Vorstellungen vergleichbar? Gibt es regionale Unterschiede bzw. Alleinstellungsmerkmale? Lassen sich diese in der Planung auf andere Orte übertragen? Diesen Fragen wollten wir in dem Projekt nachgehen. Es galt, formelle und informelle Prozesse der Bildung öffentlichen Raumes in städtischen Strukturen zu untersuchen und zu vergleichen
Projekt
Das Studienprojekt havana.landscape wurde Konzipiert als ein forschendes Entwurfsprojekt – „research by design“: Anhand der folgenden Parameter der unterschiedlichen Themenfelder sollten im Anschluss an ein theoretisch Reflexives Betrachten des Ortes, starke und provokante Entwurfsthesen entwickelt werden. Diese Thesen wiederum galt es in einem zweiten Betrachtungsschritt wieder in die Forschungsarbeit mit ein zu beziehen und so den eigenen Entwurf als gegeben zu sehen und eventuelle Auswirkungen auf den Ort zu simulieren.
An der Schnittstelle von der ersten zur zweiten Phase des Projektes waren wir mit den Studierenden im Januar 2008 in Havanna um die vorab gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Exkursion vor Ort zu überprüfen und in einem Workshop mit lokalen Experten zu verifizieren.
Am Ende des Projektes wurden die Ergebnisse, neben der theoreischen ersten Forschungsphase und der zweiten Phase in Form von Essays, als Entwurfsprojekte in Zeichnungen und Modellen präsentiert.
Einführung Research
Die Researchthemen zur Einführung in das Projekt sollten helfen den Untersuchungsgegenstand Havanna kennen zu lernen. Hierbei lagen die Schwerpunkte auf der Entwicklung der Stadträume und der Annäherung an die kulturelle Umgebung. Folgende Themenfelder wurden dabei bearbeitet und in einer Broschüre als gemeinsame Arbeitsgrundlage zusammengefasst.
01. 400 jears of architecture – Architekturgeschichtliche und Bautypologische Besonderheiten Havannas.
02. Planungsansätze seit 1900 . Masterpläne der Macht – Die Stadtentwicklungspläne unter Machado, Battista und Castro.
03. Die Lateinamerikanische Großstadt – Strukturelle und demographische Strömungen und Entwicklungstendenzen seit 1945.
04. Planen und Bauen in der periodo especial – Besonderheiten des Bauens unter internationaler Blockadepolitik.
05. Das touristische Regime – Regionalität und Global Image unter den Einflüssen der Tourismusindustrie.
06. Auf Humboldts Spuren – Vegetation und Klimatische Besonderheiten der großen Antillen.
07. The generic city, oder der Mythos Havanna – Authentizität eines touristischen Bildes.
Projektteilnehmer: Thorsten Deppe, Christina Rittel, Rebecca Faller, Nora Menzel, Christine Jakoby, Eva Grimme, Lisa Höpfl, Lisa Gritto, Nanette Knoll, Iris Kopp, Rupert Schelle, Johanna Franke, Kilian Gerle, Deny Paola Erazo Bravo, Christina Schubert
Eine Projektbroschüre ist am Lehrstuhl erhältlich.
Supervision
Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Volker Kleinekort, Dipl.-Ing. Thomas Hauck, Dipl.-Ing. Doris Grabner
Gastkritik: MAS LA ETHZ Thomas Knüvener, Matthias von der Recke, Prof. Dr. Ruban Bancroft Hernandez (CUJAE)