City Lerchenfeld
Projekt Landschaftsarchitektur LA I, Wintersemester 2010/11
Thema
Lerchenfeld - das Freisinger rive droite abseits der privilegierteren Flussseite mit Stadtzentrum und den bedeutsamen Hügeln war und ist die spätentwickelte und infrastrukturell benachteiligte Seite des Flusses in der Stadt. Abgesehen von den prosperierenden Gewerbegebieten in Randlage ist das kleinmaßstäblichere Angebot für Einzelhandel, Gastronomie sowie öffentliche Einrichtungen sehr beschränkt. Das westliche Stück der Erdinger Straße entwickelte sich in den letzten 10-20 Jahren in Richtung eines Stadtteilzentrums. Es siedelten sich Läden und gastronomische Einrichtungen an, die mit Ihren Außenflächen diesen Straßenabschnitt bei schönem Wetter ein wenig beleben zu versuchen, Leerstände und rasch wechselnde Mieter der erdgeschoßigen Gewerbeflächen sind aber bezeichnend für die mangelhafte Akzeptanz und Uneigenständigkeit dieses Stadtgebiets, in dem man meist mehr Autos als Menschen antrifft. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch das südöstliche Ende dieser Entwicklungsmeile - einer Kreuzung, die nach Betrachtung der angesiedelten Einrichtungen wohl das Zentrum des flächenmäßig größten Stadtteils Freisings darstellt. Inmitten dieses Kreuzungsbereichs von Erdinger Straße/Kulturstraße/Kepserstraße/Moosstraße und Rabenweg steht seit den 80er Jahren der Campanile der Kirche St. Lantpert mit seinem umpflanzten und introvertierten Vorplatz. Ebenso angesiedelt sind in unmittelbarer Nähe der Kirchenwirt „Grüner Hof“, ein Maibaum und Banken, Tante Emma, sowie kleine Infrastrukturen wie Briefkasten und Telefonzelle. Wenn die Lerchenfelder feiern wollen, so sperren sie den Verkehrsknoten und setzen sich auf die Straße. Dieses Zentrum Lerchenfelds kann alsochon einiges, was man sich von einem Stadtteilzentrum erwartet, offenbart sich dem Betrachter aber verhältnismäßig ungemütlich sowie der westlich anschließende Abschnitt der Erdinger Straße, der zur Isar und zum pittoresken Altstadtzentrum führt.
Aufgabe
Dieser zentrale öffentliche Raum Lerchenfelds muss aufgewertet werden. In einem ersten Schritt ist in wechselseitiger Abhängigkeit mit dem übergeordneten Gestaltungs- und Funktionskonzept der Umgriff zu definieren. Welche Gebäudevorbereiche und Straßenräume werden mit in den öffentlichen Raum einbezogen, was bleibt außen vor und wie definiert sich der Übergang in die nordwestliche Erdinger Straße oder ist gerade diese Achse das Rückgrat der neuen City, die sich bis zur Korbiniansbrücke zieht?
Welche Funktionen und Attraktivitäten soll der gewählte Umgriff bieten und was sind die adäquaten Gestaltungsmittel an diesem Ort. Der ruhende und der fahrende KFZ-Verkehr werden dabei weiterhin eine Rolle spielen und müssen in verträglicher Weise integriert werden. Für den weiteren Projektbereich (Erdinger Straße West bis Kirche/Schule) war ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept zu entwickeln, dieses war in frei wählbarem städtebaulichen Maßstab (z.B. 1:1000/500) und erläuternden Skizzen darzustellen. Für den engeren Bereich (heutiger Kreuzungsbereich mit umliegenden Einrichtungen) war ein Entwurf in objektplanerischem Maßstab in Lageplan M 1:200 und ggf. kleineren Ausschnitten, Schnitten, Perspektiven und Skizzen sowie einer Entwurfserläuterung darzustellen.
Betreuung
Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Doris Grabner, Dipl.-Ing. Felix Metzler, Dipl.-Ing. Albert Gründel (Modellbau), Dipl.-Ing. Johannes Keller (Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, Prof. Dr.-Ing. Wulfhorst)