markLANDSCHAFTEN Land zwischen Berlin und Hamburg
Entwerferische Analyse
In der entwerferischen Analyse der Landschaftsstukturen werden Raumeigenschaften, Raumzusammenhänge und Raumgrenzen als Landschaft beschrieben. Auf ihren Potentialen baut die konzeptionelle Ideenfindung bei der Suche nach neuen Siedlungsstrukturen auf.
Master
Entwurf
In der Entwurfsphase wird eine regionale Landschaft oder ein ‚regionales’ Thema für die Landschaft gewählt. Basierend auf einer räumlichen Struktur und Gestalt werden übergreifende Entwürfe entwickelt.
Bachelor
Master
markLANDSCHAFTEN
THEMA.
Seit Jahren zieht der Traum vom Leben auf dem Land Menschen aus der Großstadt auch in entlegene Landschaften. Während das Wendland seit den 1970er Jahren für Städter in der Anti-Atomkraft-Bewegung eine Hochburg für alternative Lebensweisen wurde, suchen die heutigen ‚Raumpioniere‘ auch außerhalb solch etablierter sozialer Blasen nach alten Dorfhäusern und Höfen, um sich Lebensträume zu erfüllen. Etwa mittig zwischen Hamburg und Berlin gelegen in der west-brandenburgischen Prignitz, ehemals Vormark, und auf der anderen Elbseite, in der Altmark.
Neben sozialem und demographischem Wandel hat durch die Industrialisierung der Landwirtschaft, vor allem seit Anfang-Mitte des 20. Jahrhunderts, eine landschaftliche Transformation des Raumes stattgefunden. Dabei haben entlang der Elbe die verschiedenen Bewirtschaftungsweisen von DDR und BRD unterschiedliche Spuren hinterlassen (Agrar- und Energiewende). Heute müssen sich Landwirte nicht nur mit erhöhten Kosten für Technik und Pflanzenschutz und steigenden Boden- und Pachtpreisen auseinandersetzen, sondern auch mit klimatischen Veränderungen und daraus entstehenden Ernteausfällen, beispielsweise durch Dürre, Boden- und Winderosion, etc. Potenzial einer resilienten Entwicklung von Kulturlandschaft und Landwirtschaft, die mit oben genannten Problemen umgehen kann, bietet das Prinzip der ‚Differenzierten Landnutzung’ nach Wolfgang Haber.
Wie verändern sowohl Landflucht als auch Stadtflucht die Gemeinschaften und das Leben auf dem Land? Welche Ansprüche haben die alten und neuen Bewohner:innen an ihre Umgebung? Welche ‚typisch urbanen‘ Phänomene werden aus den Städten mitgebracht (Eigenlogik von Städten, vgl. Löw)? Und wie kann die ‚Differenzierte Landnutzung’ als Prinzip nicht nur eine Entwicklungsmöglichkeit für Kulturlandschaft und alteingesessene Landwirte sein, sondern auch das soziale und gesellschaftliche Zusammenleben auf dem Land positiv beeinflussen?
In zwei Gruppen werden wir uns mit diesen Fragen aus zwei Richtungen kommend befassen: denn eine startet in Berlin, die andere in Hamburg – und beide bewegen sich über mehrere Tage aus der Großstadt entlang der Elbe bis in die Prignitz. Auf dem Weg gilt es die jeweilige Eigenlogik der Stadt, des ‚Dazwischen‘ und des Landes zu erfassen. Wie viel Berlin, wie viel Hamburg steckt in den markLANDSCHAFTEN? Dafür legen wir die Strecke zu Fuß, auf dem Rad, im Auto, im Zug und auf unterschiedlichen Routen zurück. Uns interessiert dabei, wie sich der Wandel der Landnutzungen (Transformation: Agrarwende, Energiewende) und der ländlichen Sozialstrukturen (Landflucht, Stadtflucht und Zweitwohnsitze) zusammenbringen lässt. Ein raumsoziologischer Schwerpunkt liegt auf der Theorie der Eigenlogiken von Städten – und Landschaften (?).