Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur
Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt fragte in den achtziger Jahren provokativ "Gartenkunst wohin?" und betonte, dass Landschaftsarchitektur und -planung nur dann eine Zukunft haben werden, wenn sie sich ihrer theoretischen und historischen Grundlagen viel stärker bewusst werden. Zu oberflächlich schien sich die Profession damals zur reinen Gestaltungsprofession ohne gesellschaftliche Relevanz zu entwickeln. Bis heute kann unserem vergleichsweise jungen Fachgebiet ein gewisses Theoriedefizit bescheinigt werden.
Die Forschung im Bereich der Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur spielt am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft von Anfang an eine zentrale Rolle um die Zukunftsfähigkeit des Fachs zu sichern und zu stärken.
Seit 1997 forscht Professor Weilacher kontinuierlich auf diesem Gebiet, veröffentlicht zum Thema Landschaftsarchitektur im 20. Jahrhundert zahlreiche Publikationen und ist international auf Symposien und mit Gastvorträgen präsent. Am LAI entstand bereits eine ganze Reihe an fachhistorischen Dissertationen und Studienarbeiten (Masterthesen), und auch aktuell laufen Promotionsprojekte zu bisher nicht erforschten Biografien einflussreicher Persönlichkeiten aus der Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts.
Um die Forschung auf international führendem Niveau an der TU München zu fördern, initiierte Professor Weilacher im Jahr 2009 die Junior-Professur "Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur" (20. Jahrhundert) – die erste Stelle ihrer Art an der Fakultät für Architektur. Im November 2010 begann Dr. Stefanie Hennecke aus Berlin ihre Arbeit als Juniorprofessorin für "Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur" an der TU München. Nach drei erfolgreichen Jahren wurde Sie an die Universität Kassel berufen. Seither ist dieses wichtige Forschungsfeld auf Beschluss der Hochschulleitung leider nicht mehr mit einer eigenen Professur an der TU München besetzt.