TAG DER OFFENEN TÜR
Aufbau
Hanna Albrecht, Susanne Apfelbeck, Emilienne Bodo, Sophie Kotter, Melisa Pinar, Valentina Rossa
Bei unserer Recherche vor Ort, um einen Einblick in die sozialen Strukturen und Bedingungen in Neuaubing / Westkreuz zu bekommen, war zum Einen auffällig, dass jüngere Bewohner im Vergleich zu den Älteren weniger offen und kommunikativ sowie wie seltener bereit waren, einen Einblick in ihr privates Wohnen zu gewähren, zum Anderen war bemerkenswert, dass die Flure der Wohnhäuser durch ihre Gleichartigkeit und Uniformität eine nahezu sterile Ausstrahlung besaßen. Um sich nach außen individuell zu präsentieren und auszudrücken nutzen jedoch viele der Anwohner einfache aber prägnante Mittel, wie zum Beispiel verschiedenste Töne der Haustürklingel, Fußmatten oder Türkränze und Pflanzen. Letztendlich ist das in vielen Wohnhäusern das einzige was man von seinem Nachbarn mitbekommt. Und im Umkehrschluss was man selbst offenbart. Im Projekt „Tag der offenen Tür“ spiegeln wir diese Situation wieder in dem wir die Unterführung unter der Aubinger Straße, welche das Wohngebiet mit dem Hochhaus Ramses und dem Ladenzentrum verbindet, als Raum bzw. Wohnungsflur zu nutzten. Wir werden auf tapezierten Wandkästen auf der einen Seite vier vermeintliche Eingangstüren und auf der gegenüberliegenden versetzt drei weitere anbringen. Vor jeder Tür befindet sich eine Eingangsstufe als Podest auf der eine Fußmatte liegt unter der sich einen Klingel befindet. Läuft man also durch die Unterführung, so lädt die Fußmatte dazu ein näher zu treten. Beim Auftreten steigt der Besucher auf die Klingel und betätigt einen Ton, der sich jeweils von Tür zur Tür unterscheidet, so wie es auch in den Wohnhäusern vor Ort häufig der Fall ist. Gleichzeitig geht durch einen Bewegungsmelder ein Licht über der Tür an. Sodass auch Menschen, die sich nur hektisch durch die Unterführung bewegen oder mit dem Fahrrad durchfahren mit dem Projekt interagieren können. Eventuell werden die Türe Spione haben die – falls wir doch noch ein paar Einblicke bekommen – den Blick in private Räume freigeben. Wir würden gerne so bauen, dass die Unterführung noch über den Ausstellungslauf hinaus stehen bleiben kann.