Sozialutopie
"Großwohnbauten der 1960er und 1970er Jahre - Gescheiterte Vergangenheit oder visionäre Zukunft?“
Verfasserin: Lisa Häberle, Wintersemester 2019/2020
Die Arbeit befasst sich mit Großwohnbauten im Wohlfahrtsstaat der 60er und 70er Jahre. Bedeutende Beispiele von Großwohnbauten wurden im Hinblick auf ihre politischen, gesellschaftlichen und architektonischen Aspekte analysiert.
Durch eine sozial orientierte Wohnpolitik, wurden im Wohlfahrtsstaat Deutschland in den ‚Boomjahren‘, zwischen 1949 und 1975, bis zu 4,9 Millionen öffentlich geförderte Wohnungen erbaut.
Die Projekte zeigen, wie die Großform im Wohnungsbau nicht nur eine Vielzahl von Bewohnern beherbergen, sondern auch eine hohe Wohnqualität erzeugen kann. Denn die Bauten charakterisieren sich nicht nur durch einen hohen Anteil an gefördertem Wohnraum, sondern auch durch eine bis heute hohe Bewohnerzufriedenheit. Zudem zeichnen sich die Bauten durch integrierte öffentliche Zusatzfunktionen aus, die auch einen Mehrwert für das unmittelbare Quartier und die städtische Öffentlichkeit generieren. Die Arbeit stellt die Frage, ob die staatlich geförderte, verdichtete Großform im sozialen Wohnungsbau bei weiter steigenden Bodenpreisen, Bodenspekulation und Baulandverknappung eine wirtschaftliche und soziale Möglichkeit der innerstädtischen Nachverdichtung sein könnte.