KONGLOMERATE HÄUSER [aus zehn Münchner Bauten]
Anekdotisches Entwerfen - dritter und letzter Teil: Aus den vorgegebenen Grundrissen von zehn Münchner Bauten galt es mit Hilfe von Militärprojektionen neue Häuser zu erdenken ...
Wenn wir uns heute ein (neues) Haus denken, dann greifen wir fast immer
und gern in unseren Fundus an Referenzen, in den wir gleichsam unsere architektonischen Erinnerungen – individuell oder kollektiv – eingelagert haben. Da stehen wir also mit einem Kopf voll an Bildern, Räumen und Bauteilen – „... wir kennen und lieben beinahe alles, das ganz Alte so wie das ganz Neue, das Dicke wie das Dünne usw. und schwanken sehr“ (Heinrich Tessenow). Wenn wir jetzt aber den Spieß einmal umdrehen und dreistest nicht nur einzelne Aspekte oder Räume aus unserem Reservoir im Sinne einer intellektuellen Referenznahme (umgangssprachlich: Kopie!) verwenden würden, sondern ganze Häuser und diese als Einzelteile eines dann noch viel größeren Hauses betrachteten, dann könnten wir am Ende in größter Unvoreingenommenheit Räume und Gebäude von irrwitziger Opulenz erzeugen. Häuser aus Häusern also, oder „Konglomerate Häuser“ könnte man das Ergebnis eines solchen Prozesses nennen und damit gewissermaßen den kleinen Exkurs „Mehrdeutige und zusammengesetzte Bauten“, den Colin Rowe und Fred Koetter in Collage City betreiben, fortschreiben – (womit man dann auch die Kurve „zu“ München noch gekriegt hätte).
KONGLOMERATE HÄUSER [aus zehn Münchner Bauten]
Florian Fischer und Sebastian Multerer (Hrsg.)
Technische Universität München
Fakultät für Architektur
2013, Broschur, 132 Seiten,15x11 cm, 2-Farb-Druck, zahlreiche Abbildungen SW
ISBN 978-3-941370-19-7
9,00 Euro (zzgl. Versandkosten)