Zweites Forum Nachkriegsarchitektur des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (AG Nachkriegsarchitektur im Rheinland)
„Alles nur Fassade?“ Drei online-Termine, jeweils montags, 17.45-19.00 Uhr: 22. Februar 2021 22. März 2021 26. April 2021 Abschlussveranstaltung am 28. Mai 2021
Forum Nachkriegsarchitektur | Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 gestartet, geht die Reihe im Jahr 2021 unter Corona-Bedingungen in die zweite Runde. Diesmal geht es um Fassaden und Baumaterialien der Nachkriegszeit.
Die Gefahr, dass nach einer Sanierung nur die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleibt, ist bei vielen Bauwerken der Nachkriegsarchitektur akut. Denn die neuen Konstruktionsweisen (z. B. Stahlseilnetz) und Materialien (z.B. Faserbeton) der damaligen Zeit sind heute zu einer Herausforderung für die denkmalgerechte Sanierung geworden. Die Veranstaltungsreihe verhandelt die Frage nach dem kulturellen Wert nicht nur der Architektursprache, sondern auch der Substanz aufgrund von Schadstoffbelastung, Kurzlebigkeit der Materialien und allgemeiner Baumängel sowie heutiger Baustandards neu. Das Mainzer Rathaus (1973) von Arne Jacobsen und Otto Weitling, das sich mitten im Sanierungsprozess befindet, wird als aktuelles Fallbeispiel einen Schwerpunkt darstellen, aber auch weitere Objekte aus dem Rheinland und darüber hinaus werden thematisiert.
Montag, 22. März 2021
17.45 - 19.30 Uhr
Nachkriegsarchitektur - viele Gesichter, neue Materialien
Der zweite Teil des Forums befasst sich mit neuen Materialien und Fassadenformen, die zwischen den 1950er und 1970er-Jahren zum Einsatz kamen und heute neue Herausforderungen der Sanierung darstellen. Die Kurzvorträge werfen einen wissenschaftlichen und einen praktischen Blick auf die Fassaden der Nachkriegsarchitektur und die Frage der Wiederbeschaffung von Materialien bei Renovierungen.
Programm
Eröffnung: Tobias Flessenkemper, Rheinischer Verein
Gerold Reker, Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Moderation: Dr. Martin Bredenbeck und Alexander Kleinschrodt
Vortrag 1: „Gesicht wahren. Fassaden in der Architektur des Wirtschaftswunders“
Prof. Dr. Andreas Putz, TU München
Vortrag 2: „Fassaden und dahinter: zeittypische Schadstoffe der 1950er-1970er Jahre“
Stephan Dolata, Leiter Bauwerkssanierung Arcadis GmbH
Vortrag 3: „Beethovenhalle Bonn: die Frage nach dem Material und der Denkmalgerechtigkeit“
Constanze Falke, Bauhaus Universität Weimar/Bonn
Ein Bericht zur Veranstaltung von Ira Scheibe:
https://www.koelnarchitektur.de/pages/de/news-archive/32068.htm