EMPTY HOUSE

Die ikonischen Hochhäuser der Nachkriegszeit stellen für die Baudenkmalpflege weiterhin eine praktische wie theoretische Herausforderung dar. Weder bestehen breit abgesicherte Standards angemessenen Umgangs, noch wird der Austausch mit den Fachkollegen der Bauphysik, Gebäudetechnik und Fassadenplanung ernsthaft gesucht. Vielfach erhalten diese Objekte eine neue Haut, und ihre technischen Ausstattungen werden ausgetauscht, ohne dass sich in Fachkreisen der Denkmalpflege noch viel Aufregung über den Substanzverlust rührt.

In den Projekten des Forschungsfelds Empty House beschäftigen wir uns vertieft mit Verwaltungsbauten der 1950er bis 1980er Jahre, und blicken dabei zunächst in bautechnikhistorischer Sicht und in Untersuchungen vor Ort auf technische Installationen und Fassadenkonstruktionen. Ziel ist die Erarbeitung von Möglichkeiten einer Best Practice der Erhaltung und bestandsgerechten Ertüchtigung der Aluminium-Glas-Fassaden im Kontext mit weniger weitgehenden Erneuerung der gebäudetechnischen Anlagen. Die Vorhaben bauen auf unserer laufenden Auswertung des Archivs der Firma Josef Gartner GmbH in Gundelfingen an der Donau auf, und verbinden diese mit Vergleichsstudien und Baudokumentationen von Einzelobjekten.