SILVER BLAZE
Die Einführung hydraulischer Zemente Mitte des vorletzten Jahrhunderts und die Entwicklung bewehrter Betonkonstruktionen erlaubte eine Vielzahl moderner Bauaufgaben und setzte neue technische Höchstleistungen frei. Dabei blieb Beton architektonisch lange im Verborgenen. In Zusammenhang mit den gewaltigen Aufgaben des Wiederaufbaus in Europas und neuen Möglichkeiten der Verarbeitung erlebte der Baustoff nach dem Zweiten Weltkrieg einen enormen Aufschwung. Erst jetzt fand Beton auch sichtbar für öffentliche Bauaufgaben Verwendung. Damit aber veränderte sich in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch das Image des Baustoffs.
Die Bedeutung von Betonbauwerken geht über ihre zeitgeschichtliche Signifikanz hinaus. Im Betonbau verbinden sich wissenschaftlich-technische Forschungen und Entwicklungen; Formen industrieller Bauproduktion; neue, innovative Bauweisen; Normierungsbestrebungen. Nicht selten übersehen wird aber, dass gerade die beeindruckenden Sichtbetonbauwerke der Nachkriegszeit auf einem hohen handwerklichen Können beruhen. Die Wertschätzung, die heute Sichtbetonoberflächen zuteil wird, ist nicht zuletzt in der handwerklichen Ausführung des Schalungsbildes begründet. Scheinbar unverfälscht, jedenfalls nicht wiederholbar, hat hier der historische Arbeitsprozess seine authentischen Spuren hinterlassen. Diesen Oberflächen der Sichtbetonbauten gehen wir in den Projekten des Forschungsfelds Silver Blaze nach.
Historische Betoninstandsetzungen
Projektlaufzeit: 02/2021 – 01/2024, zweite Förderphase 02/2024 – 01/2026
gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Betonoberflächen und Holzschalungsbau
Projektlaufzeit: seit 2019
gefördert durch Wüstenrot Stiftung, Mai 2020 – April 2023
Ulrike Wulf-Rheidt-Stiftungsfonds zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der archäologischen Bauforschung, Mai 2023 – Oktober 2023