SS 2021
Bildwerkstatt
How the real thing can be.
online Seminar MA 2 SWS I 3 ECTS
Die Josef Gartner GmbH in Gundelfingen an der Donau ist der weltweit führende Anbieter maßgeschneiderter Gebäudehüllen in Aluminium
und Stahl.1868 als Schlosserbetrieb gegründet, entwickelte sich die Firma unter Josef Gartner, dem Enkel des Gründers, nach
1945 in Deutschland zum führenden Experten für die Verarbeitung von Aluminium für Fassadenkonstruktionen. Josef Gartner konnte
sich einen dauerhaften direkten Zugang zu den maßgeblichen Architekten der Wirtschaftswunderzeit sichern. Walter Henn, Paul
Schneider-Esleben, Helmut Hentrich und Hubertus Petschnigg, Hermann Blomeier, Eckhard Schultze-Fielitz, Rolf Gutbrod, Hellmut von
Werz, Kurt Ackermann, um nur einige zu nennen, bauten auf den Produkten und Planungsleistungen von Gartner auf. Mit den Referenzen
aus der Bundesrepublik erschloss sich die Firma unter seinem Sohn, Dr. Fritz Gartner, Märkte zunächst in Skandinavien, Großbritannien,
den USA und später weltweit. Fassaden der Firma Gartner bekleiden eine kaum überschaubare Zahl von Architekturikonen
der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ebenso wie aktuelle Prestigeprojekte. Die Firma, deren Hauptsitz weiterhin in Gundelfingen
liegt, beschäftigt heute mit Repräsentanzen in Großbritannien, der Schweiz, den USA, Russland und Hong Kong 1.500 Mitarbeiter.
Seit 2001 gehört die Josef Gartner GmbH zur italienischen Konzerngruppe Permasteelisa.
In Zusammenhang mit laufenden Forschungs- und Publikationsvorhaben der Professur wollen wir uns in der Bildwerkstatt intensiv
mit den Kalendern der Fa. Gartner beschäftigen, in denen wesentliche Meilensteine der Architekturgeschichte der zweiten Hälfte des
letzten Jahrhunderts versammelt sind. Wir fragen in einem ersten Schritt nach dem Aufbau und der Gestaltung der Kalender und der
Inszenierung der ikonischen Bauwerke und ihres Bildes. Darauf aufbauend werden wir gemeinsam zwei fiktive Kalender gestalten. In
einem versammeln wir heutige Aufnahmen der Bauten, und versuchen dabei, den Stil, Zuschnitt und Bildbearbeitung der ursprünglichen
Fotografien gerecht zu werden. In zweiten fiktiven Kalender nehmen wir das in den alten Darstellungen geläufige Mittel der Fotoretusche
auf. Durch Verfremdungen, Überformungen und Neuinterpretationen entwickeln wir bildhaft und spielerisch unsere ganz
eigene Vision dessen, was aus diesen Ikonen werden könnte.
Ort: Moodle / Zoom
Termine: donnerstags | 13:15 - 14:45 Uhr
15.04., 29.04., 20.05., 27.05., 17.06., 24.06., 08.07.2021
WS 2020/21
Bildwerkstatt. Collage Architektur
Seminar MA 2 SWS I 3 ECTS
Das Seminar Bildwerkstatt ist eine begleitende Übung zum freien, wilden Denken und bildhaften Assoziieren. Mit den Mitteln der Collage nähern wir uns im Rahmen eines stegreifartigen Entwurfs von 12 Bildern intuitiv Fragen des Umgangs mit dem bereits Vorhandenen– dem as-found – als ideeller und materieller Ressource für eigene Narrative. Es geht uns um die Interpretation, Verfremdung, Einverleibung des Bestandes an (Vor-)Bildern, Ideen, Werken, Schnipseln und sonstigen Materialien in neue, zunächst befremdliche, aber spannungsreiche und letztlich sinnfällige Zusammenhänge. Auf diesem Weg entdecken wir: das Monument.
Die Collage etabliert sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als technisch-künstlerisches Verfahren und Medium mit repräsentativem Potenzial. Den herkömmlichen Bildbegriff sprengend, entstehen bis heute unterschiedlichste Collagen in den verschiedenen Kunstströmungen der (Post-) Moderne – und nicht zuletzt in der Architektur.
In der Darstellung von architektonischen Entwürfen und Visionen findet die Collage erneut wieder verstärkt Verwendung. Diese zusammengesetzten Bilder bewegen sich an der Schnittstelle von Architektur und Kunst, enthalten zuweilen ironische Komponenten, politische Intentionen oder gesellschaftskritische Motivationen.
In ihrer Form als Methode, Konzept sowie Gattung ermöglichen Collagen eine exemplarische Bildanalyse und eröffnen ein breites Feld für einen Diskurs zwischen Theorie und Technik, Betrachter und Sujet, Ikonographie und Ikonologie.
Collagen zu betrachten heißt sich auf Entdeckungsreise zu begeben; das Bild in seine Einzelteile zu zerlegen und die Gesamtkomposition zu erfassen. Die Methode dieses wissenschaftlichen Zerlegens und Zusammenfügens weist dabei Parallelen mit der Praxis des Collagierens selbst auf.
Die Bildwerkstatt wird in Verbindung mit dem Kurs Schreibwerkstatt angeboten (beides zum Thema „Collage Architektur“). Eine parallele Belegung beider Seminare wird empfohlen.
Ort: Zoom / Moodle
Termine: Einführung: 05.11.2020
Donnerstags | 15:00 - 18:00 Uhr