Im Rahmen des siebten Europäischen Tages der Restaurierung am 20. Oktober 2024 öffnen unter dem Motto „Restaurieren Morgen“ die Archäologische Staatssammlung, das Bayerische Nationalmuseum und die TU München ihre Ateliers, Labore und Werkstätten. Einen Tag lang laden die drei Institutionen Interessierte dazu ein, sie in der Oettingenstraße 15 zu besuchen und einen Blick hinter die Kulissen bzw. in das Berufsbild „Restauratorin/Restaurator“ zu wagen.
In ganz Europa laden Institutionen jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober dazu ein, aktuelle Konservierungs- und Restaurierungsprojekte kennenzulernen. Die Archäologische Staatssammlung, das Bayerische Nationalmuseum und die Technische Universität München sind auch dieses Jahr wieder mit vertreten und öffnen ihre ansonsten nicht zugänglichen Ateliers, die zu den größten in ganz Deutschland zählen. Alle drei Institutionen vermitteln auf einzigartige Weise bayerische und europäische Kunst- und Kulturgeschichte und widmen sich dem Erhalt von Kulturgütern. Kurz gesagt: Die Zeugnisse der Menschheitsgeschichte liegen in ihren Händen. Und damit auch die Zukunft unserer Kultur.
Die Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft ist eine bedeutende Disziplin innerhalb der Bereiche Kunst, Architektur, Archäologie, Sammlungs- und Denkmalpflege. Sie sorgt für die Tradierung von Geschichte und gibt dem kulturellen Erbe Gesicht und Zukunft. Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen stellen am Europäischen Tag der Restaurierung Beispiele aus der Konservierungs- und Restaurierungspraxis vor. Unmittelbar an den Kunstwerken stehen sie Interessierten Rede und Antwort. Ob es um die Bearbeitung von Keramik, Glasmalerei und Steinskulptur, die Restaurierung von Metallobjekten, Musikinstrumenten und Kostümen oder aber um archäologische Themen wie die 3D-Dokumentation von Blockbergungen, Erstversorgung und einen Rückblick auf 70 Jahre Geschichte der Restaurierung archäologischen Kulturgutes geht: hier ist für Jeden und Jede etwas dabei. Fachliche Vorträge und Hands-on-Stationen für kleine wie große Gäste ergänzen das Programm.
Das Team der Archäologischen Staatssammlung widmet sich Alltags-, Gebrauchs- und Kultgegenständen, Luxusgütern, Waffen und Kriegsgerät – vorwiegend aus Bayern, aus der Zeit der Vor- und Frühgeschichte bis hin zur jüngeren Vergangenheit. In den Fokus rückt beim Tag der Restaurierung beispielsweise eine römische Glasurne, aber auch die Frage, wie Fundstücke überhaupt ins Depot bzw. die Ausstellung gelangen.
Das Bayerische Nationalmuseum stellt u.a. die Anwendungsmöglichkeiten virtueller Bildbearbeitung in der Gemälderestaurierung oder die kunsttechnologische Erschließung einer bedeutenden Sammlung an Stoffmustern vom Spätmittelalter bis zum Jugendstil vor. Ein Kinderprogramm lädt zum Herstellen und Bemalen kleiner Gipskopien ein.
Die Technische Universität München bietet mit ihrem neu eingerichteten insiTUMlab Einblicke in hochmoderne Technologien und deren Bedeutung für den Erhalt von Kulturgut. Das insiTUMlab ist eine analytische Infrastruktur für zerstörungsfreie in-situ Studien des Kulturerbes. Außerdem werden unveröffentlichte Ergebnisse des DFG-Forschungsprojektes über das bislang unbekannte, aber beeindruckende Wandmalerei-Palimpsest der Magdalenenkapelle von St. Emmeram in Regensburg vorgestellt.
Das detaillierte Programm der drei Institutionen, die in der Oettingenstraße 15 gemeinsam in einem Gebäude verortet sind, finden Sie im Flyer.