Die modernen Olympischen Spiele sind als kulturelles und historisches Erbe des 20. Jahrhunderts von globaler Bedeutung zu betrachten. Als Zusammenkunft der Jugend der Welt förderten die Olympischen Spiele nicht nur den modernen Sport, den sportlichen Wettkampf und das Spektakel, sondern auch die Idee der Völkerverständigung, der Bruderschaft, der Freude und vor allem des Friedens. Dennoch fügen die instrumentalen und kommerziellen Implikationen der Spiele diesen noblen Zielen eine ambivalente Vorstellung hinzu. Am 7. und 8. November 2019 werden auf der internationalen ICOMOS Konferenz das materielle und immaterielle Erbe der modernen Olympischen Spiele in München, dem Ort der Olympischen Spiele von 1972 besprochen.
Der kulturelle und historische Wert der ehemaligen Olympiastätten steht außer Zweifel. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind als historische Ensembles oder einzelne Denkmäler anerkannt und geschützt. Die Olympischen Spiele dürfen sich jedoch nicht auf die berühmten Stadien, Sportanlagen, Olympiadörfer und Parks beschränken. Die Ereignisse führten zur Errichtung und Installation zahlreicher Gebäude, Kunstwerke und Infrastrukturen, die das Erscheinungsbild und die Funktionsweise der jeweiligen Gaststädte veränderten, aber heute kaum als integraler und ursprünglicher Bestandteil des olympischen Erbes geschätzt werden. Wir möchten die Aufmerksamkeit auf diese kleineren und weniger bekannten Objekte lenken und sie als Teil des breiteren historischen Kontextes sowie der individuellen kulturellen Leistungen bewerten. Was geschah mit diesen Objekten speziell nach Abschluss der Spiele? Welches Potenzial haben sie, eine detailliertere, komplexere oder ganz andere Geschichte der modernen Olympischen Spiele zu erzählen als die bekannten ikonischen Großbauten? In welcher Weise sollten wir diese Objekte behandeln, während wir unser Erbe annehmen? Und was könnte im weiteren Sinne unsere Rolle als aufstrebende Generation von Betreuern im Hinblick auf das Erbe des späten 20. Jahrhunderts im Allgemeinen sein?
Diese und weitere Fragen werden bei der Poster Session und Ausstellung „Olympic follies“ in studentischen Postern, in Postern von Emerging Professionals und anhand von ausgewählten, weiteren Exponaten erörtert. Im Rahmen der öffentlichen Sitzung der ICOMOS.DE Jahresmitgliederversammlung von 13:00 bis 17:00 Uhr am 9. November 2019 im Vorhoelzer Forum werden einige Autoren der Poster anwesend sein, um die Inhalte ihrer Poster zu besprechen.
Poster
(Weight)lifting the Olympic Heritage - The „White Elephants“ of Athens 2004 (Korinna Zinovia Weber and Margarita Agriantoni)
A Westphalian Ufo - The 1972 Olympische Basketballhalle as a stage (Mathias Horstmann)
The "Old Jahn Stadium" in Regensburg - A lost piece of Olympic history (Cornelia Gmeiner, Jonas Lengenfeld und Katharina Schaller)
Bahnhof München Olympiastadion - Approach to a subsequent use - "Olympiamuseum" (Johann Buske and Robert Mitzenheim)
Scheidplatz - Olympic underground station Munich 1972 (Hannah Göbel)
Ticket booths in the Munich Olympic Park (Pietro Sircana, Lucrezia Rodriguez, Lisa Schröter, Livia Calcagni, Jana Calatrava, Concetta Maria Casagrande, Beatrice Brinchi Giusti, Chiara Saccomanno, Mu-Yen Lee and Jesse Han)
with original models of the kiosks and ticket booths
Sit-in! - Sitting in the Olympic Park (Veronika Mayr)
with original seating furniture of the Olympic Games 1972
The color palette of the Munich Olympic Games 1972 - From concept to materials (Dr. Clarimma Sessa)
In Zusammenarbeit mit
ICOMOS Deutschland, AG 2020
mit besonderem Dank für die Ausstellungsstücke an
Jourdan & Müller Steinhauser – Projektgruppe Architektur und Städtebau GmbH
SWM Stadtwerke München and Olympiapark GmbH
Zeit
6. – 9. November 2019
am 6. November ab 13:00 Uhr, ansonsten jeweils 09:00 – 20:00 Uhr
(Öffnungszeiten des Cafés im Vorhoelzer Forum)
Samstag, 9. Novemeber 2019: Öffentliche Sitzung der ICOMOS Jahresmitgliederversammlung von 13:00 bis 17:00 Uhr im Vorhoelzer Forum
Ort
Technische Universität München,
Arcisstr. 21, Institutsbau,
Raum 5170, Vorhoelzer Forum, 5. Obergeschoss