Das bulgarische Buzludzha-Denkmal erhält Fördermittel in Höhe von 185.000 US-Dollar
Mit dem Zuschuss soll ein Erhaltungs- und Managementplan für das Busludscha-Denkmal erstellt werden, der mit einer vollständigen Untersuchung des Zustands des Gebäudes beginnt. Der Erhaltungs- und Managementplan soll (neue) Nutzungskonzepte für das Denkmal ermitteln und ein arbeitsfähiges Geschäftsmodell für Busludscha als wiederbelebtes Kulturerbe etablieren. Diese Phase wird mit der Veröffentlichung eines Berichts im September 2020 abgeschlossen, der die Grundlage für weitere Entscheidungen bildet.
Das Projekt wird von einem multidisziplinären Team aus bulgarischen und internationalen Experten verwirklicht. Dazu zählen das deutsche und das bulgarische Komitees von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites); die Technische Universität München; die Universität für Architektur, Bauingenieurwesen und Geodäsie in Sofia; sowie die Buzludzha Project Foundation, eine bulgarische Organisation, die sich seit 2015 für die Erhaltung des Denkmals einsetzt. Der ursprüngliche Architekt des Busludscha -Denkmals, Georgi Stoilov, wird ebenso eine Schlüsselrolle in dem Projekt haben.
Seit 2014 hat "Keeping It Modern" 64 internationale und modellhafte Konservierungs- und Erhaltungsprojekte unterstützt, darunter das Sydney Opera House, die Boston Town Hall, das Bauhaus in Dessau und viele andere einmalige Bauten der Architektur des 20. Jahrhunderts. In einer Stellungnahme der Getty Foundation wurde Busludscha als "Meisterwerk der Gebäudetechnik" und "maßgeblicher Bestandteil der bulgarischen Geschichte" beschrieben.
Über das Busludscha-Denkmal
Das untertassenförmige Busludscha-Denkmal, das auf einem Berggipfel in Zentralbulgarien liegt, wurde 1981 eröffnet. Die Haupthalle des Gebäudes hatte die Form eines Amphitheaters und ist mit farbenfrohen Mosaiken verziert, die die Geschichte der sozialistischen Bewegung in Bulgarien beschreiben. Die Mittel für den Bau des Denkmals stammten vom bulgarischen Volk selbst, und in den 1980er Jahren kamen mehr als 2 Millionen Besucher durch seine Türen. Das Busludscha-Denkmal wurde jedoch 1989 nach der Auflösung der kommunistischen Regierung Bulgariens geschlossen. Es ist jetzt der Witterung ausgesetzt und verfällt im rauen Gebirgsklima schnell, sodass es eines der bekanntesten modernen Ruinen der Welt werden könnte.
Im Februar 2018 wurde das Denkmal von der Kulturerbeorganisation Europa Nostra als eine der "7 am stärksten gefährdeten" Kulturstätten Europas anerkannt. Tausende von Besuchern reisen bereits jedes Jahr zum Denkmal, und eine neue Studie zeigt, dass 94% der ausländischen Besucher eine Eintrittsgebühr zahlen würden, wenn das Denkmal restauriert würde.
Weitere Informationen
www.buzludzha-monument.com
Pressekontakt
Richard F. Morten, Buzludzha Project Foundation: RFMorten@uclan.ac.uk (Englisch)
Pressemitteilung der Getty Foundation "Keeping It Modern"