Geophysikalische Prospektion
In einem Teilprojekt des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege mit dem Forschungsinstitut für die Erhaltung der Kulturgüter der Provinz Shaanxi (damals Zentrum für die Erhaltung der Kulturgüter Xi'an) wurde 1999-2002 die Magnetometerprospektion zur großflächigen Erkundung verborgener Fundstellen eingesetzt. Archäologische Strukturen wie beispielsweise Mauerreste, Feuerstellen, Abfallgruben, Gräben oder auch Holzpalisaden, geben sich als Anomalien im Erdmagnetfeld zu erkennen. Diese minimalen Störungen, Punkt für Punkt im Raster von 25 x 25 cm, etwa 30 cm über dem Boden oder Acker aufgenommen, lassen sich mit bildgebenden Verfahren im Labor zu sogenannten Magnetogrammen zusammensetzen. Im Ergebnis zeigen sich die archäologischen Befunde im Untergrund – ähnlich einem Röntgenbild in der Medizin.
Zerstörungsfrei, ohne Spaten und Schaufel, konnten zwei archäologische Fundplätze in der Provinz Shaanxi, der Palast des Kaisers Qin Shihuang in Wazigang und die Han-zeitliche Münzprägerei in Zhaolun, geophysikalisch vermessen und archäologisch interpretiert werden. Das Ergebnis sind detaillierte archäologische Pläne einer mehr als 20 Ha großen Palastanlage in Wazigang sowie der größten Münzprägestätte des alten China in Zhaolun.
Prof. Dr. Jörg Fassbinder (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
http://www.geophysik.uni-muenchen.de/research