Analyse und Festigung der Erdstrukturen
Bis zu ihrer Entdeckung in den 1970er Jahren lag die Terrakottaarmee in feuchter Erde. Organische Materialien und Erdstrukturen waren dadurch wassergesättigt, jedoch gut erhalten und in feuchtem Milieu stabil. Bei der Errichtung des Museums wurden die Ausgrabungen überdacht. Damit begann ein kontinuierlicher Trocknungsprozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Schrumpfungsprozesse, Rissbildungen und die Austrocknung eingebetteter organischer Reste sind die Folge. Bereits bei einer Trocknung der Bodenluft unter 92 % rel. Feuchte entstehen irreversible Schäden an der empfindlichen Farbfassung der Terrakottafiguren.
1999 und 2000 wurde in einführenden Untersuchungen der Trocknungsprozess punktuell gemessen und ein Ansatz für die Modellierung der Trocknungskinetik versucht. Seit 2008 wurde dieser Ansatz mit Modellrechnungen und Messungen vor Ort vertieft. Gleichzeitig wurden geeignete Befeuchtungsmaßnahmen entwickelt und an Musterflächen erprobt. Zu den Projektinhalten gehörten außerdem die Einführung geeigneter Monitoringsysteme und die Erstellung eines mehrdimensionalen Gefährdungsplanes für die gesamte Museumsgrube 2.
Dr. Rupert Utz (ProDenkmal GmbH), (1999-2001; 2008-2013)
www.prodenkmal.de
Dr. Dipl. Restauratorin Catharina Blänsdorf (2008-2009)