Die Materialität und Farbigkeit der „Siedlungen der Berliner Moderne“
Eine kritische Revision konservatorisch-restauratorischer und materialkundlicher Untersuchungsmethoden im Lauf der Instandsetzungsgeschichte
Die UNESCO-Welterbestätten „Berliner Siedlungen der Moderne“ aus den 1920er Jahren sind in mehreren Phasen restauriert worden. Dennoch fehlt es an Grundlagenforschung zu Untersuchungsmethoden für originale Bautechniken, Farbgebungen und Anstrichsysteme. Die Technische Universität München und die Hochschule für Bildende Künste Dresden führen von 2023 bis 2026 gemeinsam ein interdisziplinäres Forschungsprojekt durch, das Architekten, Kunsthistoriker, Konservatoren/Restauratoren und Denkmalpfleger zusammenführt. Diese Initiative bietet eine Neubewertung der bisherigen Ansätze. Über den Erhalt historischer Techniken und Materialien hinaus zielt es auf eine grundlegende Arbeit für den Umgang mit Wohnsiedlungen des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Konservierungs- / Restaurierungsgeschichte und -theorie von Welterbestätten ab. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf der Aufarbeitung der Geschichte der Instandhaltung und Restaurierung der Berliner Siedlungen der Moderne, wobei der Fokus von der Rekonstruktion auf die Erhaltung verlagert wird. Das übergeordnete Ziel ist eine kritische Bewertung konservatorisch-restauratorischer und materialwissenschaftlicher Methoden, wobei der Schwerpunkt auf mikroinvasiven bzw. nicht-invasiven Analysetechniken liegt. Zu diesem Zweck werden Materialanalysen vor Ort sowie an vorhandenen Materialproben aus dem „Materialprobenarchiv Brenne Architekten", das seit Mai 2022 im Baukunstarchiv der Akademie der Künste Berlin aufbewahrt wird, durchgeführt. Es ist geplant, diese Untersuchungen auf möglichst viele Gebäude der UNESCO-Welterbestätten in Berlin auszuweiten. Am Ende der Forschung soll ein klar definierter Leitfaden für eine historisch korrekte und wissenschaftlich fundierte Restaurierung bzw. eine materialgerechte Rekonstruktion stehen.
Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. (DFG).
Laufzeit:
März 2023 – März 2026
Projektleiter: | Projektmitarbeiterinnen: Dipl. Rest. Jana Hainbach (TUM) M.Sc. Zeynep Alp (HfBK Dresden) | Kooperationspartner: Akademie der Künste Berlin |