Die Kartoffel
freie Masterthesis (SS21)
Verfasser: Georg Meck
Wie verändern sich Münchens bestehende Infrastrukturen bei der Ernährung (stadt-) räumlich bei einer Entwicklung hin zu regionalen und krisenfesten Ernährungsinfrastrukturen?
Am Beispiel der Kartoffel setzte ich mich mit dieser Frage auseinander. Um die komplexen Zusammenhänge der Themenfelder zu verstehen, beschäftigte ich mich intensiv mit Landwirtschaft, Agrargeschichte, Ernährung (-sgeschichte), Kartoffeln, Klimawandel, Versorgungskrisen, Transportketten und Kritischen Infrastrukturen sowie der Formierung von Infrastrukturen. Wichtige Begriffe und Theorien in der Erarbeitung waren Technosphäre, Antifragilität und Deep Adaptation.
Deutschland konsumiert mehr Nahrungsmittel als es produziert und importiert Flächen aus der ganzen Welt. Wenig überraschend ist auch München nicht in der Lage seine Einwohner*innen mit nachhaltigen und regionalen Lebensmitteln zu versorgen, weder Anbauflächen noch Produktionsstätten reichen dafür aus. In diesem Sinne verstehe ich Ernährung als Kritische Infrastruktur und habe die unterschiedlichen Flächen, Typologien, Knotenpunkte, Zentralen und Fließsysteme hervorgehoben sowie die Akteure, Netzwerke und Verknüpfungen der Kartoffel herausgearbeitet. Am Ende der Arbeit stand ein kleines Szenario
Das Fazit war, neben der Grundvoraussetzung der Etablierung regionaler, nachhaltiger Wertschöpfungkreisläufe, dass Infrastrukturen doppelte Lebensadern sind, Ernährung auch in der Stadt stattfinden muss und zwar ohne zeitlichen Verzug, vorhandene Flächen und Infrastrukturen (um-)genutzt werden müssen, Gemüse statt Blumen angebaut werden muss, eine drastische Reduzierung der Flächenimporte, eine saisonale Ernährungsweise sowie die Möglichkeit Ernten statt Einkaufen zugehen.