Im Sommersemester 2023 konzentrieren sich die Entwürfe der Professur Urban Design auf Neuperlach, und dort im speziellen auf den Streifen nördlich des oktogonalen Großkomplexes am Theodor-Heuss-Platz, entlang von Ständlerstrasse, Adenauerring und Fritz-Schäffer-Straße. BA Studio, MA Studio und die Interventionsklasse werden im Kontext des Projekts „New European Bauhaus“ an Vorschlägen arbeiten, wie dieser Teil Neuperlachs gestaltet werden könnte, um den Herausforderungen wie der Klimakatastrophe gerecht zu werden, und dabei auch nach Übertragbarkeiten zum Rest Europas suchen. Die Lehrformate werden dabei miteinander kooperieren und gegenseitig Erkenntnisse und Analysen teilen.

Die Bürogebäude zwischen Adenauerring und Ständlerstraße sind momentan mitten in der Transformation begriffen. Einige von ihnen stehen leer, andere sind frisch renoviert und neu bezogen, und im „Shaere“ findet eine Zwischennutzung statt, auch ein Architekturwettbewerb für das Gebäude wurde schon durchgeführt. Im Studio werden wir uns diesem „Strip“ aus verschiedenen Perspektiven nähern: Wir werden die Sichtweise der Investoren, die Sichtweise der Stadt, und diejenige der lokalen Bevölkerung von Neuperlach einnehmen und daraus drei verschiedene Masterpläne entwickeln. In einem zweiten Schritt werden wir diese Masterpläne diskutieren und in einen gemeinsamen Plan überführen. Im dritten Schritt geht es um die Erarbeitung eines auf ähnliche Situationen in der EU übertragbaren „Prototyps“. Dabei interessieren uns besonders zwei Dinge: Wie gehen wir mit der Tatsache um, dass sich große Teile des Areals in Privatbesitz befinden – wie wird der entsprechende „Private Public Space“ gestaltet? Und wie kann das Ensemble im Sinne der Kreislaufwirtschaft umgebaut werden und somit aus den zerstörerischen Zyklen von Abriss und Neubau herausgenommen werden, die die Logik der Investoren heute prägt? Wir können dabei auch auf Vorarbeiten von MA-Thesen der Professur zurückgreifen und werden diese in unseren Entwurf integrieren.