Gelateria Bottrop
Ausstellungsbeitrag für die 12. Architekturbiennale in Sao Paulo
Das italienische Eiscafé ist eines der beliebtesten städtischen Angebote im deutschsprachigen Kulturraum. Jede Stadt in Deutschland hat mindestens eines. Das Eiscafé hat maßgeblich Einfluss auf das Verständnis unseres Kulturraums vom „draußen sein” und wurde zu einem Symbol der zentraleuropäischen Italienliebe sowie der Integration der Italiener in die Gesellschaft. Der Erfolg des Eiscafés beruht maßgeblich auf einer großen Sensibilität gegenüber räumlichen Eigenschaften, Bewegungsmustern und Gebrauchszyklen des Kontexts, die kunstvoll für bestimmte Zeiträume im Jahr genutzt werden.
Seit über 100 Jahren entstehen die Eiscafés in einem Prozess aus Migration und Adaption aus einem einzigen Tal in den italienischen Dolomiten – dem Val di Zoldo. Das zweite große Auswanderungsland der Zoldani ist jedoch Brasilien, und viele brasilianische Zoldani gehen nun nach Zentraleuropa, um im Speiseeisgeschäft zu arbeiten. Im Ausstellungsbeitrag für die 12. Architekturbiennale in Sao Paulo, die sich der Frage des „everyday“ gewidmet hat, haben wir ein typisches Eiscafé́ nach Brasilien transferiert. Im Ausstellungsort CCSP wurde Eis ausgegeben und die Geschichte der Eiscafés auf überdimensionierten Eiskarten erzählt. Im Sinne eines „Katalogs“ vermitteln sie historische Daten und architektonische Beispiele.
Team: Anna Weber, Marie Enders (RWTH Aachen, Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens, Prof. Anne-Julchen Bernhardt), Benedikt Boucsein (TUM, Professur für Urban Design), Axel Humpert, Tim Seidel (BHSF Architekten, Zürich / FH Nordwestschweiz, Muttenz), Hannes Rutenfranz, Jasmin Schiele, Mariana Vilela Arquitetura, Sao Paulo